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Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Kollektives Gedächtnis, Sprache: Deutsch, Abstract: „Unter Gedächtnis verstehen wir die lernabhängige Speicherung ontogenetisch erworbener Informationen, die sich phylogenetischen neuronalen Strukturen selektiv artgemäß einfügt und zu beliebigen Zeitpunkten abgerufen, d.h. für ein situationsangepaßtes Verhalten verfügbar gemacht werden kann. Allgemein formuliert handelt es sich um konditionierte Veränderungen der…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Kollektives Gedächtnis, Sprache: Deutsch, Abstract: „Unter Gedächtnis verstehen wir die lernabhängige Speicherung ontogenetisch erworbener Informationen, die sich phylogenetischen neuronalen Strukturen selektiv artgemäß einfügt und zu beliebigen Zeitpunkten abgerufen, d.h. für ein situationsangepaßtes Verhalten verfügbar gemacht werden kann. Allgemein formuliert handelt es sich um konditionierte Veränderungen der Übertragungseigenschaften im neuronalen ‚Netzwerk‘, wobei unter bestimmten Bedingungen [...] neuromotorische Signale und Verhaltensweisen vollständig oder teilweise reproduziert werden können.“ Mit diesen Worten versuchte der Nervenarzt Rainer Sinz 1979 in seinem Buch ‚Neurobiologie und Gedächtnis‘ das Gedächtnis zu definieren. Das Besondere des menschlichen Gedächtnisses ist es, dass es den menschlichen Geist von dem anderer Lebewesen unterscheidet. Besonderes das autobiographische Gedächtnis, also die Tatsache über das eigene Ich, die eigene Vergangenheit und Gegenwart sowie über eine erwartbare Zukunft nachzudenken und diese aufgrund gemachter Erfahrungen und Erinnerungen planen zu können, macht den Menschen zum Menschen. In der normalen alltäglichen Vorstellung wird der Gedächtnisbegriff mit der Erinnerung an spezielle Geschehnisse oder Informationen verbunden, wie beispielsweise ein bestimmter Name, Daten eines bestimmten geschichtlichen Ereignisses oder die Telefonnummer eines guten Freundes. Doch wie genau funktioniert das menschliche Gedächtnis und für welche alltäglichen Aktivitäten benötigen wir es? Warum werden einige Informationen nur für Sekunden und andere für ein ganzes Leben lang behalten und warum kann es dazu kommen, dass das Gedächtnis aussetzt? Auch in der folgenden Arbeit soll sich mit dem Thema Gedächtnis beschäftigt werden. Im Vordergrund soll die Frage stehen, welche Bedeutung das Gedächtnis für das alltägliche Zurechtfinden in der Welt hat. Um diese Frage zu beantworten, ist es zunächst einmal wichtig, die drei Gedächtnisprozesse, angefangen von der Aufnahme über das Speichern bis hin zur Rekonstruktion einer Information, kurz zu erläutern. Der Hauptteil der Arbeit beschäftigt sich mit den drei Gedächtnissystemen, also dem sensorischen Gedächtnis, dem Kurzzeitgedächtnis und dem Langzeitgedächtnis, mit den alltäglichen Vergessensprozessen sowie mit den Gedächtnisverlusten. Dabei werden vor allem die Amnesie und die Demenz besonders beleuchtet. Diese Störungen sollen verdeutlichen, wie wichtig ein gut funktionierendes Gedächtnis ist.