Bachelorarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich BWL - Bank, Börse, Versicherung, Note: 1,7, FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Düsseldorf früher Fachhochschule, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Phänomen des Vertrauens gilt als gegenwärtige Determinante für eine Vielzahl gesellschaftlicher Handlungskontexte. Die Vertrauensfrage tritt immer dann zutage, wenn Unsicherheit über zu erwartende Handlungen eines Individuums besteht. Vertrauen impliziert den Wegfall von Kontrollmechanismen und erstreckt sich über eine Vielzahl an Handlungsalternativen. Auch in Wirtschaftsbeziehungen ist Vertrauen unerlässlich. Mit vertrauensfördernden Maßnahmen versuchen Unternehmen, Neukunden oder temporäre Kunden für sich zu gewinnen. Besonders zum Tragen kommt die Bedeutung von Vertrauen aus Sicht der Prinzipal-Agent-Theorie. In der Agency-Beziehung wird der Agent mit der Wahrung der Interessen des Prinzipals beauftragt. Analog dazu ist der Prinzipal sowohl in Unwissenheit über die Handlungen des Agenten als auch mit Kontrollproblemen konfrontiert. Banken stehen aktuell vor der Herausforderung, einen Ausweg aus der Vertrauenskrise zu finden, der durch die Finanzmarktkrise ausgelöst wurde. Die anhaltende Vertrauenskrise erstreckt sich sowohl auf das Verhältnis der Banken untereinander als auch auf die Beziehung zu Kunden. Besondere Auswirkungen der Vertrauenskrise ergeben sich für den beratungsintensiven Geschäftsbereich des Private Banking. Durch negative Schlagzeilen sind Kunden verunsichert, fühlen sich falsch beraten und reagieren mit Zurückhaltung. Banken stehen daher vor der Herausforderung, das Vertrauen ihrer Kunden wiederzugewinnen. Gleichzeitig sind Banken mit verschärften und kostenintensiven regulatorischen Anforderungen konfrontiert, die seitens der BaFin als Reaktion auf die Finanzmarktkrise gefordert werden. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es herauszufinden, welche Auswirkungen der digitale Wandel auf das Vertrauen im Private Banking und auf die Problematik der Prinzipal-Agent-Beziehung nimmt. Dabei scheint es fraglich, ob die Digitalisierung ein Weg aus der gegenwärtigen Vertrauenskrise sein kann.