Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Skandinavistik, Note: 1,7, Ludwig-Maximilians-Universität München (Nordische Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Bis in die heutige Zeit ist der Mythos der Wikinger weltweit von Interesse. Diese saloppe Bezeichnung „Wikinger“ meint die skandinavische Gesamtbevölkerung vom Ende des 8. bis Mitte des 11. Jahrhunderts. Immer wieder sind diese „rauen Gesellen“ Stoff für erfolgreiche Filme, Serien, Buchreihen oder sogar Gemälde. Bis heute versuchen Forscher, den Textzeugen der berühmten Wikingersagas so nah wie möglich zu kommen. Gegenstand der folgenden Arbeit sind die Wikingerfahrten von Erik dem Roten, der mit seiner Mannschaft Grönland erkundet und Yngvar dem Weitgereisten, der sich in die entgegengesetzte Richtung – nach Osten – aufmacht, um dort fremde Gebiete zu erforschen. Es soll untersucht werden, ob die in den beiden ausgewählten Sagas sehr unterschiedliche Begegnung mit dem Fremden in der Intention zur Reise begründet liegen könnte. Während Yngvar seine Fahrt unternimmt, um neue Länder zu erkunden, ist Eirík durch seine Verbannung gezwungen, Island zu verlassen und nach einem Ort für eine neue Siedlung zu suchen. Somit stellt sich die Frage, ob diese verschiedenen Gründe für den Aufbruch die Unterschiede in der Darstellung des Fremden ausmachen könnten. Dabei sollen die Verläufe der Reisen einander komparatistisch gegenübergestellt werden. Wegen des eingeschränkten Umfangs der Arbeit werden dabei allein die Teile der Sagas, in denen die Abenteuer dem Andersartigen begegnen, betrachtet. Zuvor soll jedoch der Fremdheitsbegriff einer genaueren Untersuchung unterzogen werden.