Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziologie - Allgemeines und Theorierichtungen, Note: keine, Universität Leipzig (Soziologie), Veranstaltung: Theorie und Theoriegeschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Goffman in Asyle und Foucault in Überwachen und Strafen greifen auf den Begriff der „totalen Institution“ für psychiatrische Anstalten und Gefängnisse zurück. Die Verwendung des Begriffs der totalen Institution stieß in der Literatur auf Kritik. Esser formulierte beispielsweise folgendes: Totale Institutionen sind somit offensichtlich – vor dem Hintergrund des üblichen Verständnisses von Institutionen – keine Institutionen. Es sind spezielle Arten von Organisationen. Allerdings lässt diese Kritik an sich wiederum Fragen offen. So ist z.B. unklar, was Institutionen sind. Auch steht in Frage, was das übliche Verständnis von Institutionen ist und was im Hintergrund dieser üblichen Auffassung eine Institution ausmacht. Was ist eine Organisation? Was ist eigentlich eine „totale Institution“? Im Alltagsverständnis scheint kein Konsens darüber zu bestehen, was Institution oder was Organisation genau sind. Vielfach wird nicht zwischen beiden unterschieden. So ist die Universität im Verständnis vieler zum Einen Institution, aber zum Anderen auch gleichzeitig eine Organisation. Auch wird vielfach die Behörde sowohl als Institution aber auch als Organisation bezeichnet. Spannend hingegen ist das Verständnis von dem Begriff der „totalen Institution“. Es scheint, als existiere eine immanente Einigkeit darüber, wie so ein Gebilde auszusehen hat. So wird unter einer „totalen Institution“ meistens das Gefängnis genannt, aber auch Einrichtungen wie das Militär und Krankenhäuser. Ausgehend von diesem Eindruck können die oben genannten Fragen also nicht mit den Alltagsverständnis beantwortet werden und bedürfen daher einer Untersuchung um festzustellen, ob Gefängnisse und Asyle „totale Institutionen“ oder doch Organisationen sind und Esser mit seiner Kritik an den Autoren Recht behalten soll.