Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Hauptseminar: Das Lehnswesen im Mittelalter. Fakt und Fiktion, Sprache: Deutsch, Abstract: Zunächst soll untersucht werden, wie sich der Reichsadel vor der Ausbildung des so genannten Reichsfürstenstandes aufgestellt hatte. Dies ist vor allem insofern wichtig, als dass Julius Ficker in seinen Werken die Behauptung eines „älteren Reichsfürstenstandes“ vor 1180 aufgestellt hat. Inwiefern muss man diesen Ausführungen also widersprechen? Das Fürstentum als Länderkomplex von beachtlicher Größe ist ohne Oberherren ohne eine Einordnung in eine abgestufte Lehnspyramide absolut nicht vorstellbar. Deswegen soll anschließend die durch den Sachsenspiegel überlieferte Heerschildordnung betrachtet werden bevor dann die Ausbildung des Reichsfürstenstandes ins Zentrum der Untersuchung rückt. Hierbei muss man zwischen den geistlichen und den weltlichen Fürsten unterscheiden. Es soll gezeigt werden, inwiefern Unterschiede in der Rangordnung, aber auch in der Entwicklung und dem Zeremoniell, zwischen den beiden Gruppen bestanden haben. Im Bereich der weltlichen Reichsfürsten ist sich zudem eine wesentlich kompliziertere Ausbildung zu verzeichnen. Deswegen soll hier der Prozess gegen Heinrich den Löwen eingehend betrachtet werden, um zu untersuchen, inwiefern dieses Schlüsseljahr 1180 eine tief greifende Veränderung im Bereich der weltlichen Reichsfürsten brachte. Abschließend soll die Erhebung Balduins V. in den weltlichen Reichsfürstenstand durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa beschrieben werden, um anhand dieses Beispiels aufzuzeigen, wie und aus welchen Gründen solche Erhebungen stattfanden.