Angesichts der fortgeschrittenen Historisierung der Theologie Karl Barth - vor allem im deutschen Sprachraum - arbeitet dieser Band ihre aktuelle Relevanz in den grundlegenden Bereichen der Theologie heraus. Gegenüber dem verbreiteten dogmatistischen Missverständnis wird sowohl auf die prinzipielle Bescheidenheit verwiesen, die Barth der Theologie auferlegt hat, als auch auf die Entschiedenheit, zu der er die Theologie in ihrer Konzentration auf das Hören des Wortes Gottes immer wieder herausgefordert sah. In ihrem Zentrum ist Barths Theologie befreiende Ostertheologie, die in der Auferstehung Jesu Christi nicht nur das Urdatum des christlichen Bekenntnisses hervorhebt, sondern zugleich die ganze Wirklichkeit in das Licht des lebendigen Christus rückt. Von hier aus bezieht diese Theologie ihre Zuversicht und Entschlossenheit, in der sie weder auf ihre eigene geschichtliche Überzeugungskraft oder die der Kirche, sondern auf die lebendige Evidenz des immer wieder neu zu hörenden Wortes Gottes setzt. Die spezifische Freiheit der Theologie Barths zeigt sich sowohl im Umgang mit den dogmatischen und geschichtlichen Fixierungen der Kirche als auch gegenüber den herrschenden gesellschaftlichen und politischen Optionen. Indem sich diese Freiheit nicht der Selbstreflexivität des sich selbst konstituierenden Subjekts verdankt, sondern immer wieder neu aus der lebendigen Beziehung zu ihrer in Gott erkannten Quelle entspringt, bleibt ihre Souveränität durch einen prinzipiellen Vorbehalt begrenzt. Die vier Hauptteile des Bandes umfassen Studien zu Barths fundamentaltheologischen Entscheidungen (1.), zur Ekklesiologie (2.), zur Reichweite seiner Religionskritik bis hinein in die aktuelle Debatte um die Theologie der Religionen (3.) und zur kritischen Zeitgenossenschaft, in der Barth die Bewährung des Auferstehungsbekenntnisses gesehen hat (4.).
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