„Die Bestimmung des Bösen“ ist ein Thriller, in welchem es um die Hauptfigur Alexis Hall geht, die bei der Kriminalpolizei arbeitet und sich aktuell mit einem sehr schwierigen und besonders brutalen Fall befassen muss. Sie leitet die Ermittlungen in einem doppelten Frauenmord, der brutaler nicht
sein könnte. Die Opfer werden tagelang gequält, dann bestialisch ermordet und anschließend noch…mehr„Die Bestimmung des Bösen“ ist ein Thriller, in welchem es um die Hauptfigur Alexis Hall geht, die bei der Kriminalpolizei arbeitet und sich aktuell mit einem sehr schwierigen und besonders brutalen Fall befassen muss. Sie leitet die Ermittlungen in einem doppelten Frauenmord, der brutaler nicht sein könnte. Die Opfer werden tagelang gequält, dann bestialisch ermordet und anschließend noch gedemütigt, indem sie fast nackt an ihrem Fundort abgelegt werden. Der Täter hinterlässt kaum Spuren, weshalb die Ermittlungen nur langsam vorankommen und es nur eine Frage der Zeit ist, bis es weitere Morde gibt. Denn in dieser Sache sind sich alle einig: Es handelt sich um einen Serienmörder und es WIRD noch weitere Morde dieser Art geben.
Als wäre das nicht schon belastend genug für Alexis, kämpft sie nebenbei noch mit den Erinnerungen an ihre Vergangenheit. Denn als kleines Mädchen verlor sie beide Elternteile auf schreckliche Weise. Ihre Eltern waren Verbrecher und wurden quasi vor ihren Augen erschossen. Anschließend wurde sie von einem Wissenschaftler aus Deutschland, Kasper Hall, und seiner Frau adoptiert. Ihr Adoptivvater sah in ihr aber nicht nur eine Tochter, sondern auch ein kleines Experiment. Da ihre Eltern beide Verbrecher waren und man sie mit schlimmen Mordfällen in Verbindung brachte, will Kasper Hall das sogenannte „Kill:gen“ in Alexis aufspüren und somit beweisen, dass auch das Mädchen zu bösartigen Taten fähig sein könnte. Das belastet Alexis natürlich sehr. So sehr, dass sie sich sogar einredet das Gen wirklich in sich zu tragen. Sie schämt sich so wegen ihrer Vergangenheit, dass sie nicht einmal ihrer besten Freundin und ihrem vertrautesten Kollegen etwas davon erzählt. Als dann noch weitere Frauenleichen auftauchen und diese sogar bekannte Details der Mordopfer ihrer Eltern aufweisen, dreht Alexis völlig durch. Sie kann sich nicht mehr erinnern, was sie zur Tatzeit getan hat und hat auch sonst große Gedächtnislücken, die sich einfach nicht füllen lassen. Hat sie tatsächlich etwas mit den Morden zu tun? Oder spielt ihr irgendjemand aus der Vergangenheit übel mit? Trägt sie das „Kill:gen“ in sich?
Das Buch ist spannend geschrieben, wobei die Spannung sich erst zum Ende des Buches hin so richtig aufbaut. Man meint, dass das Buch dort schon zu Ende ist, aber es kommt auf den letzten Seiten noch eine große Überraschung auf den Leser zu. Für mich war es zu Anfang ein wenig schwierig in die Geschichte hinein zu kommen. Das liegt unter anderem an den vielen wissenschaftlichen und biologischen Fachbegriffen, die im Zuge der Ermittlungen auf den Leser zukommen. Meist habe ich solche Worte gar nicht richtig gelesen, da sie mir zu kompliziert waren. Das dämpft die Lust auf die Geschichte ein wenig. Anderen Lesern geht es da vielleicht anders. Die Biologie ist interessant und besonders bei einer solchen Ermittlung sehr spannend. Alexis spielt die Hauptrolle im Buch. Neben ihr findet man auch noch viele Charaktere aus ihrem Ermittlungsteam, ihrer Familie und ihrem Freundeskreis. Dazu zählt Karin Hellstern, Alexis beste Freundin. Sie ist gleichzeitig Kriminalbiologin und arbeitet zusammen mit Alexis an diesem Fall. Auch Alexis‘ Kollege Oliver Zagorny spielt eine zentrale Rolle im Buch und steht ihr bei, obwohl sie sich ihm nie ganz anvertrauen möchte. Leider hat mich keine der Figuren vom Charakter her zu 100 % überzeugen können. Sie blieben mir trotz einiger Erklärungen fremd. Die Geschichte an sich gefällt mir gut. Auch wie sie aufgebaut ist, finde ich nicht schlecht (vor allem der Aha-Effekt am Ende ist der Autorin wirklich gut gelungen). Nur leider bleiben für mich noch ein paar Fragen offen und einiges kann ich nicht so recht nachvollziehen. Um niemandem etwas vorweg zu nehmen, gehe ich auf diese Punkte hier jetzt nicht ein. Alles in allem fand ich das Buch recht gut. Es fehlt nicht an Spannung (trotz vieler Fachbegriffe), die Geschichte ist interessant und das Ende überrascht, was ich am meisten an einem Buch schätze.