Joy Fieldings Bücher lese ich seit „Lauf, Jane, lauf“, das 1991 erschienen ist. Seitdem gehört sie zu meinen Lieblingsautorinnen. Auch ihr neuestes Buch „Die Besucherin“ hat mich uneingeschränkt begeistert.
Linda Davidsson, 76, ist seit zwei Jahren Witwe. Nach dem Tod ihres Mannes ist ihre Tochter
Kleo mit ihrem Mann Mick zu ihr gezogen. Kleo schreibt an ihrer Doktorarbeit, und Mick ist seit…mehrJoy Fieldings Bücher lese ich seit „Lauf, Jane, lauf“, das 1991 erschienen ist. Seitdem gehört sie zu meinen Lieblingsautorinnen. Auch ihr neuestes Buch „Die Besucherin“ hat mich uneingeschränkt begeistert.
Linda Davidsson, 76, ist seit zwei Jahren Witwe. Nach dem Tod ihres Mannes ist ihre Tochter Kleo mit ihrem Mann Mick zu ihr gezogen. Kleo schreibt an ihrer Doktorarbeit, und Mick ist seit einigen Monaten dabei, ein eigenes Unternehmen zu gründen.
Lindas beste Freundin Carol lebt im Legacy Place, einer Senioreneinrichtung für Demenzkranke. Bei einem ihrer Besuche lernt Linda Jenny Cooper kennen, eine 92jährige Bewohnerin. Jenny wirkt auf den ersten Blick aufgeweckt und scharfsinnig. Die beiden führen anregende Gespräche, Linda mag Jennys Art und ihren trockenen Humor. Während einer Unterhaltung behauptet Jenny, dass sie mehrere Männer umgebracht habe, darunter einige ihrer Ehemänner. Die Morde werden von ihr detailliert geschildert. Sagt sie die Wahrheit oder entspringen die Erzählungen ihrem erkrankten Gehirn? Bald verbringt Linda mehr Zeit mit Jenny als mit ihrer Freundin Carol.
Wir erfahren viel über Lindas Alltag als pensionierte und verwitwete Lehrerin in Florida. Sie hat zwei Verehrer, fährt mit einem von ihnen übers Wochenende nach Key West, spielt Bridge und tritt einem Leseclub bei. Sehr amüsiert habe ich mich über Lindas Versuche, mit einer Smartwatch klarzukommen, und ihren Umgang mit Telefonbetrügern.
Das Zusammenleben mit ihrem Schwiegersohn gestaltet sich immer schwieriger. Statt zu arbeiten, schaut er Pornos, immer öfter überschüttet er Kleo mit Vorwürfen, beschimpft sie und verlässt anschließend das Haus, um Stunden später betrunken zurückzukommen. Als er Kleo körperlich misshandelt, ist das Maß voll und Linda ist nicht länger bereit, mit ihm unter einem Dach zu leben.
Auch dieses Buch von Joy Fielding hat mir sehr gut gefallen. Ihre Protagonistinnen sind mit der Autorin gealtert, sie wirken sehr authentisch. Bildhaft schildert sie das Leben älterer Menschen in Florida und versetzt ihre Leser in einige Städte in dem Sunshine State wie Palm Beach, Miami, Key West und Fort Lauderdale.
Das Ende fand ich sehr gelungen, auf elegante Weise löst Linda mit Jennys Hilfe ihre Probleme. Ich freue mich jetzt schon auf weitere Bücher von Joy Fielding und hoffe, dass sie mich noch viele Jahre mit ihren Büchern begeistern wird.