Bachelorarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Politik - Thema: Deutsche Außenpolitik, Note: 1,0, Universität Passau, Sprache: Deutsch, Abstract: Die wissenschaftliche Arbeit nimmt sich unter der theoretischen Grundlage des Modells eines rapiden Politikwechsels nach Friedbert Rüb der Betrachtung der deutschen Außenpolitik vor, während und nach dem Kosovo-Konflikt und der Operation Allied Forces an und stellt die Forschungsfrage, ob die Entscheidung für die aktive Beteiligung am bewaffneten NATO-Einsatz einen rapiden Politikwechsel in der deutschen Außenpolitik bedeutet. Ausgehend von der Erörterung der theoretischen Grundzüge des o.g. Modells sowie grundlegenden Ergänzungen durch das Advocacy Coalition Framework (ACF) nach Paul A. Sabatier, schließt der theoretische Teil mit der Betrachtung des Multiple Streams Frameworks (MSF) von John W. Kingdon (und in Weiterentwicklung von Nikolaos Zahariadis). Für alle Theorien und Modelle werden die elementaren Begriffe und Aussagen erarbeitet, wobei der Fokus hierbei für das Politikwechselmodell auf dem „Unmöglichkeitstheorem“, den verschiedenen Modi der Politikwechsel und den beiden wichtigsten Variablen Zeit und Komplexität/Umfang für einen rapiden Politikwechsel liegt. Abschließend wird der Faktor Zufall kurz diskutiert. Für das MSF werden zunächst die drei Ströme innerhalb einer Policy und die Begriffe des policy windows und des policy entrepreneurs erarbeitet. Für alle Theorien erfolgt jeweils auch die Auseinandersetzung mit kritischen Anmerkungen und möglichen Problemen, um ein differenziertes Bild zu ermöglichen. Im empirischen Teil der Arbeit werden die theoretischen Überlegungen mit dem Fallbeispiel der Teilnahme Deutschlands am Kosovo-Konflikt zusammengeführt. Nach der Erarbeitung der Leitlinien der deutschen Außenpolitik werden die für die Arbeit entscheidenden Faktoren Zeit und Umfang ausführlich analysiert.Anhand der Struktur der Handlungsmuster der Policy-Eliten werden die belief systems der einzelnen Parteien vor und nach dem Kosovo-Konflikt verglichen, um abschließend die Forschungsfrage beantworten zu können.