Das deutsche Erbrecht gewährt Pflichtteilsberechtigten als Ausgleich für bestimmte lebzeitige Schenkungen von Erblassern einen Pflichtteilsergänzungsanspruch. In der Praxis werden häufig Grundstücksschenkungen vorgenommen, bei denen sich Schenker Rechte am Grundstück zurückbehalten. Die Bewertung solcher Schenkungen unter zurückbehaltenen Rechten führt im Rahmen des Pflichtteilsergänzungsanspruchs oftmals zu erheblichen Komplikationen und Streitigkeiten. Die hierzu bestehende Rechtsprechung wird im Schrifttum vielfach kritisiert. Der Autor analysiert diese Rechtsprechung und die hieran geäußerten Bedenken. Ausgehend von Hintergrund, Zweck und praktischen Problemen der Pflichtteilsergänzung wird eine alternative Methode entwickelt, mit deren Hilfe die Bewertung von Grundstücksschenkungen in der Praxis handhabbar gemacht werden soll.
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