Die Beziehungen zwischen der erweiterten Europäischen Union und der Russischen Föderation werden die zukünftige Entwicklung unseres Kontinentes enorm beeinflussen. Nur wenn beide Akteure ihre Kooperation fortsetzen und vertiefen sind Frieden und Stabilität in Europa gesichert. Diese Studie untersucht die Beziehungen in mehreren Bereichen. Im theoretischen Teil wird in einem ersten Schritt die Lage der internationalen Beziehungen nach dem Ende der Biopolarität und des Kalten Krieges untersucht. In einem nächsten Schritt wird eine Theorie der internationalen Kooperation und Zusammenarbeit formuliert, wobei hier die Frage warum Staaten kooperieren im Mittelpunkt steht. Im empirischen Teil werden zunächst die Rahmenbedingungen analysiert. Dies beinhaltet neben einer kurzen Darstellung der geschichtlichen Ereignisse die zum Zusammenbruch der Sowjetunion führten, auch eine Analyse und Gegenüberstellung der jeweiligen außenpolitischen Konzeptionen und Strategien der beiden Akteure. Im Hauptteil der Studie erfolgt eine umfassende Untersuchung der politischen, wirtschaftlichen, finanziellen und sicherheitspolitischen Zusammenarbeit. Hier wird unter anderem aufgezeigt wie die politische und institutionelle Zusammenarbeit organisiert ist, welche Struktur wirtschaftlichen Austauschbeziehungen ausweisen, wo es in wirtschaftlichen Angelegenheiten Abhängigkeiten und Potentiale gibt, welche finanziellen Unterstützungsmaßnahmen die Europäische Union für die Russische Föderation bereit hält und wie die Zusammenarbeit im sensiblen Bereich der Sicherheitspolitik bis jetzt gestaltet wurde. Zum Abschluss wird die konkrete Zusammenarbeit am Beispiel der russischen Enklave Kaliningrad, die seit der Erweiterung vom 1. Mai 2004 vollständig von Staaten der Europäischen Union umgeben ist, untersucht.