Facharbeit (Schule) aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: „Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt.“ So beginnt Franz Kafkas Erzählung „Die Verwandlung“, die im Jahr 1912 erstmals veröffentlicht wurde. Gregor Samsa, ein fleißiger und rücksichtsvoller junger Mann, der jeden Tag für das Wohlergehen seiner Eltern und der Schwester gearbeitet hatte, entdeckt beim Aufwachen, dass er sich in einen riesigen Käfer verwandelt hat. Vom geschätzten Sohn und Bruder wird er zu einem unerwünschten Parasiten, dem mit Ablehnung und Gewalt begegnet wird. Als die Familie zu der Ansicht kommt, dass sie eine Last wie Gregor nicht mehr tragen kann, ist Gregor bereits so schwach, isoliert und kränklich, dass er schließlich vertrocknet. Im Rahmen dieser Facharbeit habe ich mich dazu entschlossen, mich gesondert mit der Beziehung zwischen Gregor Samsa und seiner jüngeren Schwester Grete Samsa auseinanderzusetzen, die anfangs nach Gregors Verwandlung seine einzige Bezugsperson darstellt, um zum Schluss zu seiner größten Bedrohung zu werden. Um diese Thematik zu erläutern, stelle ich zuerst die beiden Figuren vor, um daraufhin den Beziehungswandel zwischen Gregor und Grete im Laufe der Erzählung herauszuarbeiten. Im zweiten Teil dieser Arbeit stelle ich die Verbindung zwischen Franz Kafkas Leben und seinem Werk her und erkläre, inwiefern sich das Verhältnis der Figuren Gregor und Grete auf die Be-ziehung von Franz Kafka zu seiner Schwester Ottilie Kafka, genannt Ottla, übertragen lässt. Dabei beziehe ich mich insbesondere auf Wolf Dieter Hellberg, Nico Dietrich und Reiner Stach, die sich unter anderem mit der Beziehung der Geschwister beschäftigt haben. Motivation für die Wahl meines Themas ist mein persönliches Interesse an den Werken Kafkas und seiner Biographie. Verschiedene persönliche Aufzeichnungen Kafkas lassen darauf schließen, dass er in seinen Werken eigene Lebenserfahrungen verarbeitet hat. Auch viele Aspekte aus „Die Verwandlung“ lassen sich auf Franz Kafkas Biographie übertragen. Dies macht die Kurzgeschichte zu keiner leichten Lektüre, doch gerade das macht für mich die Faszination dieses Werkes aus.