Mein Sohn (11) und ich lesen gerne gemeinsam fantasievolle Romane voller Magie und Abenteuer, und so waren wir sehr neugierig auf die „Bibliothek der Wahren Lügen“.
Oskar, 14 Jahre alt, lebt nach dem Tod seines Vaters zusammen mit seiner Schwester Bibi, seiner im Rollstuhl sitzenden Mutter und
deren neuem Freund. In der Schule wird er gemobbt, und am liebsten zieht er sich zuhause mit einem Buch…mehrMein Sohn (11) und ich lesen gerne gemeinsam fantasievolle Romane voller Magie und Abenteuer, und so waren wir sehr neugierig auf die „Bibliothek der Wahren Lügen“.
Oskar, 14 Jahre alt, lebt nach dem Tod seines Vaters zusammen mit seiner Schwester Bibi, seiner im Rollstuhl sitzenden Mutter und deren neuem Freund. In der Schule wird er gemobbt, und am liebsten zieht er sich zuhause mit einem Buch von Simon Bruma zurück, der bereits der Lieblingsautor seines Vaters war, und schreibt Fanfiction. Als er den Schreibwettbewerb von Simon Bruma gewinnt, und zu ihm nach Hause eingeladen wird, um vom Bruma im Schreiben unterrichtet zu werden, ist er überglücklich. Doch im Hause des Autors passieren seltsame Dinge. Seine Tochter November ist schwer krank und kann nur durch Oskar gerettet werden…
Uns ist bereits der Einstieg in das Buch sehr schwer gefallen, da von Anfang an nicht klar ist, was real ist und was Phantasie. So bezeichnet Oskar seine kleine Schwester als Maus, sieht ihre Schnurrhaare, und auch Simon Bruma bezeichnet sie so, streicht ihr über die Schnurrhaare und gibt ihr Käse. Seine Mutter sieht Oskar als Eiskönigin, den Stiefvater als Echse. Im Verlauf der Geschichte vermischen sich Fiktion und Realität immer mehr. Die Handlung wird zunehmend verworrener bis hanebüchen, und es ist weder ein roter Faden noch ein schlüssiges Gesamtkonzept erkennbar, von Logik ganz zu schweigen. Mein Sohn hat bereits nach zwei Kapitel aufgegeben, ich habe das Buch beendet, muss aber sagen, dass es letztendlich ein Durchquälen war. Im Nachhinein bin ich froh, dass mein Sohn abgebrochen hat, da im Verlauf des Buches viele Kamphandlungen und Gemetzel stattfinden, hinzu kommen ekelhafte, gruselige Szenen, die Kinder verstören könnten. Das ständige Gezanke zwischen November und Oskar nervt zusätzlich.
Ich halte dem Autor zugute, dass es sich um ein sehr fantasievolles, sprachlich gewandtes Buch handelt, doch leider schießt er übers Ziel hinaus und verliert sich in einem wirren Wust verschiedener Handlungs- und Metaebenen. Leider konnten mich weder die Handlung noch die Charaktere überzeugen, und die Altersempfehlung ist mit 11 Jahren meines Erachtens zu niedrig angesetzt. Ich sehe die Zielgruppe bei 13 Jahren aufwärts.
Meinen Sohn und mich hat dieses Buch leider komplett enttäuscht.