Julian Hamann widmet sich der Entstehung und Entwicklung der Geisteswissenschaften: Wer oder was sind die Geisteswissenschaften? Woraus leitet sich ihre Geschichte ab, wie ist es um ihre Zukunft bestellt? In der Beantwortung dieser und anderer Fragen findet die diskursive Bildung der Geisteswissenschaften statt. Über permanente, mitunter konfliktreich aufeinander bezogene Selbstverständigungen nehmen Geisteswissenschaftler Konstruktionen dessen vor, was die Geisteswissenschaften sind und was sie nicht sind, woraus sich ihre Identität historisch ableitet und worauf sie in Zukunft fußen soll, was sie leisten und was sie nicht leisten können oder welcher Gestalt ihr Verhältnis zur Gesellschaft sowie zu anderen Disziplinengruppen wie den Natur- und den Sozialwissenschaften ist. Für die (Wissenschafts-)Soziologie ist dieses Forschungsfeld bisher weitgehend Neuland. Die materialreiche Untersuchung rekonstruiert den Prozess der diskursiven Bildung der "Geisteswissenschaften" anhand des geisteswissenschaftlichen Diskurses über "Bildung" vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Mit einer innovativen Verbindung von Diskurs- und Feldanalyse kann gezeigt werden, wie sich die Transformation geisteswissenschaftlicher Bildungsbegriffe vollzieht, wie dieser Wandel mit den tief greifenden Veränderungen des Feldkontextes zusammenhängt und was der trotz dieser Veränderungen über mehr als 200 Jahre hinweg stabil bleibende, identitäre Kern der Geisteswissenschaften ist.
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