Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Osteuropa, Note: 2,3, Universität Potsdam (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: Seminar: Koalitionsregierungen in Theorie und Praxis, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Polen hat bei vier Wahlen in den Jahren nach der Auflösung des kommunistischen Systems acht verschiedene Regierungen gehabt - Mehrheitlich Koalitionsregierungen. Sind die Prozesse der Koalitionsbildung in Polen mit Koalitionstheorien erklärbar? Diese Arbeit soll der Frage nachgehen, wie sich die Bildung polnischer Koalitionen erklärt und welche Faktoren zu der Bildung der Koalitionen beitragen. Sind Muster oder Linien erkennbar, nach denen Koalitionen entstehen und wie lassen sie sich in die Theorien und Ansätze der Koalitionsforschung integrieren? Um diese Fragen erklären zu können bzw. sich den Erklärungen anzunähern, sollen zunächst zwei wesentliche Stränge der Koalitionstheorie vorgestellt werden, die formalisierte und erweiterte Koalitionsforschung. Letzterer fordert die Einbeziehung institutioneller und anderer Kontextfaktoren. Zunächst erscheint gerade im Hinblick auf das Land Polen der historische Hintergrund und die darin ausgebildete politische Kultur erklärenswert. Die Entwicklung der Verfassung bildet die zweite Stütze der Rahmenbedingungen, die schließlich formelle Regelungen für Regierungsbildungen und -auflösungen beinhaltet, aber auch das formal-rechtliche Handeln in Koalitionen aufzeigt. Die umfassendste und im polnischen Kontext sehr komplexe Variable "Parteiensystem" schließt den Abschnitt der Rahmenbedingungen ab. Weil das Parteiensystem sehr diffus ist, würde eine exakte Wiedergabe den Rahmen der Arbeit stark ausweiten. Deshalb sollen Muster, Linien und koalitionsrelevante Aspekte zur Komplexitätsreduktion helfen. Schließlich werden die Kontextbedingungen mit den Modellen und Ansätzen der Koalitionstheorie zusammengeführt, um so die Analyse der Bildung, Stabilität und Auflösung polnischer Koalitionsregierungen durchzuführen. Grundsätzlich ist die Arbeit methodisch getrennt, in dem der theoretische Hintergrund, sowie die Darlegung der Rahmenbedingungen deskriptiv ist. Der Hauptteil der Arbeit analysiert die Koalitionsregierungen Polens. Anzumerken bleibt die problematische Quellenlage über Polens Regierungsbildungen. Die erweiterte Koalitionsforschung nutzt generell Koalitionsvereinbarungen zur Bewertung der Rolle der Koalitionspartner und zur Analyse der Interaktionen zwischen den Partnern. Koalitionsverträge sind allerdings für diese Arbeit nicht zugängig gewesen. Es muss sich also in dieser Arbeit weitgehend auf Sekundärliteratur bezogen werden. Insgesamt werden damit die Analysemöglichkeiten eingeschränkt.
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