Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Psychologie - Entwicklungspsychologie, Note: 2,3, Universität Erfurt, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Die Einstellung der Mutter gegenüber dem im Mutterleib heranwachsenden Kind ist ausschlaggebend für die späteren Verhaltensweisen. Die Art und Weise der frühkindlichen emotionalaffektiven Erlebnisse entscheiden darüber, ob es bei einem Kind zur Ausprägung des Urvertrauens oder Urmisstrauens kommt.1 Das Neugeborene kann seine Bezugsperson nur über den Geruchs- und Tastsinn (Körperkontakt) wahrnehmen, also durch Riechen, Schmecken und Fühlen. Die emotionale Zuwendung erzeugt beim Kind eine Atmosphäre der Geborgenheit. Diese Atmosphäre beinhaltet das erzeugte Selbstvertrauen, das Vertrauen zu seinen Mitmenschen und zur Umwelt. Dieses ist auch nötig, um Mut dafür aufzubringen, sich auf neue unbekannte Dinge einzulassen. Das Urvertrauen ist also eine positive Einstellung zu sich selbst, basierend auf früheren Erfahrungen - auch im Mutterleib – und sie ermöglicht es den Menschen, sich mit ihrer Umwelt und sich selbst auseinander zu setzen. Nicht nur Umweltfaktoren sondern auch genetische Einflüsse spielen eine große Rolle bei der Persönlichkeitsentwicklung des Einzelnen. Der psychische Zustand eines Menschen ist stark davon abhängig,, wie seine zwischenmenschlichen Beziehungen sind. Verlaufen sie harmonisch, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass diese Person ausgeglichen und glücklich ist und in der Lage, mit auftretenden Problemen fertig zu werden. Die emotionale Fundierung entsteht durch ausreichende emotionale Zuwendung . Durch sie wird der soziale Lebensmut geprägt, der für die geistige, soziale und emotionale Entwicklung des Kindes von hoher Bedeutung ist. Wenn man sich nicht auf seine Bezugspersonen verlassen kann, wird der soziale Pessimismus erzeugt, der sich auf die emotionale Entwicklung des Kindes hemmend auswirken kann. Ein Gegenstand der Bindungsforschung ist der Aufbau und die Veränderung enger Beziehungen im Verlauf des Lebens. In meiner Hausarbeit möchte ich auf die starke Bindung zwischen Mutter und Kind eingehen und versuchen, das diese Bindung anhand der Bindungstheorie von John Bowlby näher zu erläutern. Des weiteren möchte ich auf die emotionale Kompetenz von Kindern eingehen, wo sie herkommt und was sie bewirkt. Es gibt natürlich Unterschiede in der Art und Weise, wie sich solche Bindungen zwischen Mutter und Kind entwickeln. Auf diese Unterschiede möchte ich im Folgenden eingehen und diese anhand der Bindungstheorie erklären. 1 vgl. Sluckin, Wladyslaw/ Herbert, Martin/ Sluckin, Alice: Mutterliebe- auf den ersten Blick, S. 28