Examensarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Gesundheitswissenschaften - Gesundheitspsychologie, Note: 1,0, SRH Fernhochschule, Sprache: Deutsch, Abstract: Die systemische Therapie beschäftigt sich schon länger mit der Frage, ob sich bei Essstörungen um einen "Austragungsort" für Schwierigkeiten in der Familie handeln könnte. Handelt es sich bei der Binge Eating Störung um Sehnsucht nach mehr Liebe und Anerkennung? Was sind weitere Risikofaktoren für die BES aus systemischer Sicht und wie ist die Verteilung dieser Risikofaktoren in der Bevölkerung? Neben der Magersucht und der Ess-Brech-Sucht wird immer mehr die Binge Eating Störung (BES) diagnostiziert. Während Magersüchtige nur noch wenig essen und bei der Ess-Brech-Sucht die Betroffenen unter Essanfällen und anschließendem Erbrechen oder Abführen leiden, werden von der Binge Eating Störung betroffene Personen von akuten "Fressanfällen" gequält. Das englische Verb "binge" bedeutet unter anderem "sich vollstopfen". Korreliert diese Übersetzung stärker mit der Ursache der Störung als viele annehmen? Möchten Betroffene mit den "Essanfällen" nur ein "inneres Loch" stopfen? Entweder zu dick oder zu dünn - noch nie gab es so viel Probleme mit dem Gewicht wie heutzutage, obwohl wir ein Überangebot an Nahrungsmitteln haben und über ein erforderliches Grundwissen gesunder Ernährung verfügen. Dass Essstörungen mit einem übertriebenen Schönheitsideal zusammenhängen würden, hören und sehen wir oft. Doch liegt das Problem eventuell tiefer? Essstörungen zählen zu den häufigsten chronischen psychischen Störungen im Erwachsenenalter und die Zahl der daran leidenden Menschen wächst stetig. Mädchen beziehungsweise Frauen sind dabei über alle Essstörungen hinweg häufiger betroffen als Jungen beziehungsweise Männer. Meist erkranken junge Menschen an Essstörungen. Aber auch Menschen im mittleren oder höheren Lebensalter können an einer Essstörung erkranken. Oftmals tritt eine Essstörung nicht allein, sondern vielmehr als Mischform auf. Die Einflüsse, die zur Entstehung beitragen und auch die daraus resultierenden Folgen sind vielfältig. Überdies kann beobachtet werden, dass Essstörungen kulturabhängig sind. Ein Lebensmittelüberschuss und eine intensive Auseinandersetzung mit Essen scheinen eine Voraussetzung zu sein.
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