Der Kinderbuch-Klassiker zum Thema Demenzerkrankung!
Voller Ungeduld hat Evi auf diesen Tag gewartet. Heute wird ihre geliebte Oma ins Haus der Familie einziehen. Evis ältere Schwester Vera ist von der neuen Familienperspektive weniger begeistert. Die Vorstellung, ihr Leben umkrempeln zu müssen, um mit einer alten, dazu noch verwirrten Frau zusammenzuleben, ist ein Horror für sie. Als Oma endlich da ist, kann Evi überhaupt nicht verstehen, warum sie »verwirrt« sein soll. Oma ist der gute Geist des Hauses. Seit sie sich um den Haushalt kümmert, ist alles viel schöner, gemütlicher und freundlicher geworden. Aber eines Abends ist es soweit: Oma ist plötzlich verschwunden. Bei der nächtlichen Suchaktion findet Evi sie verloren und in sich zusammengekauert in der Bahnhofshalle. Am nächsten Tag kann Oma sich an nichts mehr erinnern ...
Voller Ungeduld hat Evi auf diesen Tag gewartet. Heute wird ihre geliebte Oma ins Haus der Familie einziehen. Evis ältere Schwester Vera ist von der neuen Familienperspektive weniger begeistert. Die Vorstellung, ihr Leben umkrempeln zu müssen, um mit einer alten, dazu noch verwirrten Frau zusammenzuleben, ist ein Horror für sie. Als Oma endlich da ist, kann Evi überhaupt nicht verstehen, warum sie »verwirrt« sein soll. Oma ist der gute Geist des Hauses. Seit sie sich um den Haushalt kümmert, ist alles viel schöner, gemütlicher und freundlicher geworden. Aber eines Abends ist es soweit: Oma ist plötzlich verschwunden. Bei der nächtlichen Suchaktion findet Evi sie verloren und in sich zusammengekauert in der Bahnhofshalle. Am nächsten Tag kann Oma sich an nichts mehr erinnern ...
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.10.2014GUT UND GÜNSTIG
Taschenbücher
Als Monika Feth im Jahre 1996 die Geschichte von Evis an Demenz erkrankter Großmutter erzählte, war dieses Thema in der Kinder- und Jugendliteratur ganz neu, und das Buch wurde ein großer Erfolg. In ihrem Vorwort zur überarbeiteten Neuausgabe schreibt Wibke Bruhns, Schirmherrin der Deutschen Alzheimer Gesellschaft: „Ein schönes Buch, ohne didaktische Aufdringlichkeit. Es gilt im Bereich Kinderbuch als Klassiker zum Thema. Die blauen und die grauen Tage werden als Begriff inzwischen bei Vorträgen und Ausstellungen, auch der Alzheimer Gesellschaft, stellvertretend für Demenzerkrankung benutzt.“
Aber es ist vor allem auch die Geschichte der vorbehaltlosen Liebe einer Enkelin zu ihrer Großmutter. Anders als ihre ältere, Ichbezogene Schwester Vera freut sich die zwölfjährige Evi sehr, als ihre Eltern die Mutter des Vaters ins Haus nehmen, weil diese immer öfter über Ausfälle klagt. „Meine Gedanken sind nicht mehr klar, jedenfalls nicht immer. Sie verknäueln und verwischen sich, und manchmal sind sie gar nicht da. Und das Schlimmste daran ist: dass ich es weiß.“ Am Anfang kann Evi gar nicht glauben, dass ihre Oma verwirrt sein soll, so fröhlich und tüchtig kümmert sie sich um den Haushalt. Doch dann kommt der schreckliche Tag, an dem sie verschwindet und Evi sie zusammen mit ihrem Freund Tom spätabends hilflos und verloren wie ein Kind in der Bahnhofshalle findet. Am nächsten Tag kann sie sich an nichts erinnern, und Evi begreift, dass ihre geliebte Oma wirklich krank ist. Sie hatte einen „grauen Tag“, wie sie das nennt. Und sie bittet Evi, ein Merkbuch zu führen, in dem sie jeden grauen und jeden blauen Tag, an dem es ihr gut geht, notieren soll. Eine Weile überwiegen die blauen Tage, aber schon bald muss die Familie sich eingestehen, dass man die alte Frau nicht mehr alleinlassen kann. Die für Evi unerträgliche Lösung, dass ihre geliebte Oma in ein „Altersheim“ umziehen muss, wird immer wahrscheinlicher. Zum Glück hat sie eine rettende Idee und findet eine überraschende Lösung, mit der alle glücklich sind. (ab 10 Jahre)
Monika Feth: Die blauen und die grauen Tage. Cbt (30935) 2014. 192 Seiten, 6,99 Euro.
In ihrer unverwechselbar knappen und zugleich poetischen Sprache, hier gewürzt mit vielen witzigen Dialogen, erzählt Jutta Richter die Geschichte um die Geschwister Ole und Katharina, die ihre Ferien bei alten Verwandten ihrer Mutter in Betenbüttel verbringen sollen, wo diese als Kind immer sehr glücklich war. Die Geschwister sind entsetzt, denn für sie liegt Betenbüttel am Ende der Welt, Tante Polly und Onkel Fiete sind steinalt, es gibt keinen Fernseher, geschweige denn einen Computer, und das angebliche Schwimmbad entpuppt sich als Löschteich. Aber dann werden es doch noch schöne Ferien, denn Onkel Fiete kann wunderbar gruselige Geschichten aus seiner Zeit als Seemann erzählten, und gemeinsam bauen sie im Garten ein tolles Baumschiff. (ab 8 Jahre)
HILDE ELISABETH MENZEL
Jutta Richter: Das Schiff im Baum. Reihe Hanser im dtv (62584). 128 Seiten, 7,95 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Taschenbücher
Als Monika Feth im Jahre 1996 die Geschichte von Evis an Demenz erkrankter Großmutter erzählte, war dieses Thema in der Kinder- und Jugendliteratur ganz neu, und das Buch wurde ein großer Erfolg. In ihrem Vorwort zur überarbeiteten Neuausgabe schreibt Wibke Bruhns, Schirmherrin der Deutschen Alzheimer Gesellschaft: „Ein schönes Buch, ohne didaktische Aufdringlichkeit. Es gilt im Bereich Kinderbuch als Klassiker zum Thema. Die blauen und die grauen Tage werden als Begriff inzwischen bei Vorträgen und Ausstellungen, auch der Alzheimer Gesellschaft, stellvertretend für Demenzerkrankung benutzt.“
Aber es ist vor allem auch die Geschichte der vorbehaltlosen Liebe einer Enkelin zu ihrer Großmutter. Anders als ihre ältere, Ichbezogene Schwester Vera freut sich die zwölfjährige Evi sehr, als ihre Eltern die Mutter des Vaters ins Haus nehmen, weil diese immer öfter über Ausfälle klagt. „Meine Gedanken sind nicht mehr klar, jedenfalls nicht immer. Sie verknäueln und verwischen sich, und manchmal sind sie gar nicht da. Und das Schlimmste daran ist: dass ich es weiß.“ Am Anfang kann Evi gar nicht glauben, dass ihre Oma verwirrt sein soll, so fröhlich und tüchtig kümmert sie sich um den Haushalt. Doch dann kommt der schreckliche Tag, an dem sie verschwindet und Evi sie zusammen mit ihrem Freund Tom spätabends hilflos und verloren wie ein Kind in der Bahnhofshalle findet. Am nächsten Tag kann sie sich an nichts erinnern, und Evi begreift, dass ihre geliebte Oma wirklich krank ist. Sie hatte einen „grauen Tag“, wie sie das nennt. Und sie bittet Evi, ein Merkbuch zu führen, in dem sie jeden grauen und jeden blauen Tag, an dem es ihr gut geht, notieren soll. Eine Weile überwiegen die blauen Tage, aber schon bald muss die Familie sich eingestehen, dass man die alte Frau nicht mehr alleinlassen kann. Die für Evi unerträgliche Lösung, dass ihre geliebte Oma in ein „Altersheim“ umziehen muss, wird immer wahrscheinlicher. Zum Glück hat sie eine rettende Idee und findet eine überraschende Lösung, mit der alle glücklich sind. (ab 10 Jahre)
Monika Feth: Die blauen und die grauen Tage. Cbt (30935) 2014. 192 Seiten, 6,99 Euro.
In ihrer unverwechselbar knappen und zugleich poetischen Sprache, hier gewürzt mit vielen witzigen Dialogen, erzählt Jutta Richter die Geschichte um die Geschwister Ole und Katharina, die ihre Ferien bei alten Verwandten ihrer Mutter in Betenbüttel verbringen sollen, wo diese als Kind immer sehr glücklich war. Die Geschwister sind entsetzt, denn für sie liegt Betenbüttel am Ende der Welt, Tante Polly und Onkel Fiete sind steinalt, es gibt keinen Fernseher, geschweige denn einen Computer, und das angebliche Schwimmbad entpuppt sich als Löschteich. Aber dann werden es doch noch schöne Ferien, denn Onkel Fiete kann wunderbar gruselige Geschichten aus seiner Zeit als Seemann erzählten, und gemeinsam bauen sie im Garten ein tolles Baumschiff. (ab 8 Jahre)
HILDE ELISABETH MENZEL
Jutta Richter: Das Schiff im Baum. Reihe Hanser im dtv (62584). 128 Seiten, 7,95 Euro.
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Monika Feth hat ein mutiges Buch geschrieben: Es stellt die Probleme des Alterns so realistisch und ehrlich dar wie kein anderes Kinderbuch zuvor. Brigitte