Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Technische Universität Dortmund, Sprache: Deutsch, Abstract: Günter Grass bedient sich in „Die Blechtrommel“ der klassischen Form der „Ich – Erzählung“Oskar(1), der fiktiven Autobiographie. Oskar Matzerath erzählt in einer „Heil- und Pflegeanstalt“ sein Leben samt Vorgeschichte. Die Chronologie des Schreibvorgangs wird dem Leser recht gut verdeutlicht: Im September 1952 kommt es zur Verhaftung und Einweisung Oskars, woraufhin er mit dem Schreiben beginnt. Im September 1954 liegt das Buch abgeschlossen vor – an Oskars 30. Geburtstag. Der Roman lässt sich zwei Handlungsstränge gliedern. Zum einen in Oskars Lebensbericht, welcher keineswegs mit seiner Geburt, sondern weit vorher, mit der Zeugung seiner Mutter unter dem „weiten Rock“ (S.19) im Jahre 1899 beginnt und bis ins Jahr 1952, seiner Verhaftung und der daran gebundenen Einlieferung reicht. Während er in der Heilanstalt beginnt zu schreiben, liegt also ein gesamter Lebensabschnitt hinter ihm, über welchen er als Erzähler beliebig verfügen kann. Dies verdeutlicht er auch durch den Vergleich mit einem Fotoalbum: „Was auf dieser Welt, welcher Roman hätte die epische Breite eines Fotoalbums?“(2) [1. Bei einer Ich-Erzählung gehört der Erzähler zur Welt der Romancharaktere und hat das Geschehen selbst erlebt, beobachtet oder in Erfahrung gebracht; 2. Grass, Günter Die Blechtrommel, Göttingen 1993, S.56]