„Die Braut von Ashwood Hall“ von Sylvia Weill erzählt die Geschichte von Victoria Woolverton, die nach dem Tod ihrer Eltern als Mündel bei ihrem Onkel auf Ashwood Hall aufwächst.
Victoria hat es nicht leicht bei ihren Verwandten. Während ihr Onkel noch relativ freundlich zu ihr ist, schlägt ihr von
ihrer Tante nur Hass entgegen. Victoria ist eher ein Dienstmädchen als eine Tochter für sie. Ihr…mehr„Die Braut von Ashwood Hall“ von Sylvia Weill erzählt die Geschichte von Victoria Woolverton, die nach dem Tod ihrer Eltern als Mündel bei ihrem Onkel auf Ashwood Hall aufwächst.
Victoria hat es nicht leicht bei ihren Verwandten. Während ihr Onkel noch relativ freundlich zu ihr ist, schlägt ihr von ihrer Tante nur Hass entgegen. Victoria ist eher ein Dienstmädchen als eine Tochter für sie. Ihr einziger Lichtblick ist ihr kleiner Cousin Peter, für den sie fast schon ein Mutterersatz ist.
Mit ihrer bald anstehenden Volljährigkeit soll Victoria verheiratet werden. Aber den Ehemann, den ihr Onkel für sie vorgesehen hat, verabscheut Victoria zutiefst. Ihre Weigerung, ihn zu heiraten, verstärkt das Netz aus Intrigen, das sich immer mehr um sie zusammenzieht.
Victoria ist noch jung und ziemlich naiv. Sie ist auf Ashwood Hall relativ abgeschieden aufgewachsen und hatte nur wenige gesellschaftliche Kontakte. Die meiste Zeit verbringt sie mit ihrem kleinen Cousin Peter, für den sie ein kostenloses Kindermädchen, aber auch Mutterersatz ist. Victoria hat zwar Pläne für ihre Zukunft, in der sie sich als Krankenschwester oder Gouvernante sieht, aber die Angst um Peter hält sie immer zurück.
Ihre alte Tante Morvenna ist ihre einzige Vertraute, aber auch sie hält vor Victoria viele Geheimnisse zurück. Das ist es auch, was mich ein wenig gestört hat. Es werden immer nur Andeutungen gemacht, die zudem ständig in der gleichen Form wiederkehren. Einige Personen wissen um die Gefahr für Victoria, aber niemand hält es für nötig, mit ihr darüber zu reden. Vieles dreht sich immer im Kreis und wird permanent wiederholt. Auch Victorias Gefühle sind nicht immer nachvollziehbar. Ihre Zu- und Abneigung gegen ihren älteren Cousin oder ihre Cousine wechseln ständig und wirken dadurch unglaubwürdig.
Die Grundidee ist gut und auch der Schreibstil liest sich flüssig. Die düstere Atmosphäre auf Ashwood Hall ist durchaus gelungen, auch wenn mich nicht alle Charaktere überzeugen konnten.