„Die Brücke im Dschungel“ ist ein Roman des deutschen Schriftstellers B. Traven (Pseudonym), der 1929 erschien. Auf der Jagd nach Alligatoren gerät der amerikanische Abenteurer Gerard Gale in eine indigene Siedlung mitten im mexikanischen Urwald. Sie liegt an einem Fluss mit einer maroden Brücke,
die zwei Welten verbindet. Während eines Tanzfestes in dem kleinen Dorf fällt ein kleiner Junge…mehr„Die Brücke im Dschungel“ ist ein Roman des deutschen Schriftstellers B. Traven (Pseudonym), der 1929 erschien. Auf der Jagd nach Alligatoren gerät der amerikanische Abenteurer Gerard Gale in eine indigene Siedlung mitten im mexikanischen Urwald. Sie liegt an einem Fluss mit einer maroden Brücke, die zwei Welten verbindet. Während eines Tanzfestes in dem kleinen Dorf fällt ein kleiner Junge unbemerkt von allen von der geländerlosen Brücke und ertrinkt. Als bei der Suche nach dem Kind alle Hoffnungen geschwunden sind, entsinnen sich die Dorfbewohner eines uralten Beschwörungsritus, dem der europäisch erzogene Gale staunend zuschaut. Allen seinen Erfahrungen zum Trotz gelingt es, den leblosen Körper des Jungen zu finden.
Gale, der als Ich-Erzähler fungiert, berichtet über den tragischen Unfall und auch über die Aufbahrung sowie die anschließende Beerdigung des Verunglückten. Die Handlung spielt sich in nur wenigen Stunden ab und Traven versteht es meisterhaft, den Stimmungswandel von der ausgelassenen Fröhlichkeit über die Angst, den Schmerz und die Verzweiflung der Mutter bis zur gemeinsamen Traurigkeit und Anteilnahme des gesamten Dorfes zu beschreiben. Daneben treffen zwei einander diametral entgegengesetzte Lebensauffassungen aufeinander: Die westliche Kultur ist längst in das Idyll der indianischen Ureinwohner eingebrochen.
Kurt Tucholsky lobte den „ruhigen Fluss“ der Novelle, in der er das bedeutendste Werk aller bis 1930 erschienenen Traven-Bücher sah: „Diese zwölf Stunden sind mit der Zeitlupe aufgenommen – welche Augen! Wie unerbittlich läuft das ab, wie farbig, wie strömend-bewegt, und mindestens alle vier Seiten eine unvergessliche Wendung, ein Bild, eine Beobachtung … das ist ein großer Epiker.“ In dem Roman äußert B. Traven seine Bewunderung für die echte, indigene Kultur. Der Roman, den Traven den Müttern gewidmet hat, liegt jetzt in einer Diogenes-Taschenbuchausgabe vor … sehr empfehlenswert.