„Die Brüder Karamasow“ ist ein „Roman in vier Teilen, mit einem Epilog“. Er ist das letzte Werk der großen Romantragödien von Fjodor Michailowitsch Dostojewskij (1821-1881). Ein Jahr vor seinem Tod erschienen ist die monumentale Chronik zugleich Familien-, Kriminal- und Justizroman. Dostojewski
erzählt darin die Geschehnisse um die Ermordung des Scheusals Fjodor Karamasow und die Ermittlungen…mehr„Die Brüder Karamasow“ ist ein „Roman in vier Teilen, mit einem Epilog“. Er ist das letzte Werk der großen Romantragödien von Fjodor Michailowitsch Dostojewskij (1821-1881). Ein Jahr vor seinem Tod erschienen ist die monumentale Chronik zugleich Familien-, Kriminal- und Justizroman. Dostojewski erzählt darin die Geschehnisse um die Ermordung des Scheusals Fjodor Karamasow und die Ermittlungen gegen seine Söhne Dimitrji, Iwan und Aljoscha. Der älteste Sohn Dmitri ist Soldat, Iwan hat die Universität besucht, während Alexej ("Aljoscha") Novize ist. Als Erwachsene kehren sie schließlich in ihr Elternhaus zurück und begegnen ihrem Vater als einem alten lüsternen Trunkenbold. Ihre Verachtung ist so groß, dass sie seinen Tod herbeiwünschen.
Alle Söhne stehen im Konflikt mit ihrem moralisch verkommenen Vater. Besonders Dmitri gerät in Streit mit dem Vater, der ihm angeblich Geld schuldet und der wie er die begehrenswerte Agrafena Swetlowa („Gruschenka“) heiraten will. Der vierte, uneheliche Sohn, der Epileptiker Smerdjakow, erschlägt den Vater und begeht daraufhin aus Langeweile und Ekel vor dem Leben Selbstmord. Die drei Brüder nehmen ihre reale Mitschuld auf sich. Angeklagt wird jedoch Dmitri als Vatermörder. Alle Indizien sprechen gegen ihn; ihm wird der Prozess, der die Hälfte des Romans einnimmt, gemacht. Schließlich wird Dmitri verurteilt und er nimmt das Fehlurteil an.
Der Roman ist aber nicht nur eine dramatische Familiengeschichte, sondern eine Geschichte des menschlichen Lebens schlechthin. Die Haupthandlung wird dabei von den Biografien der Brüder flankiert, die den tragischen Konflikt ausleben müssen. Zum 200. Geburtstag von Dostojewski ist bei S. Fischer eine Taschenbuchausgabe in der neuen Übersetzung von Swetlana Geiers herausgekommen. Ergänzt wird die Neuerscheinung durch einen umfangreichen Anhang mit erläuternden Anmerkungen und einer Zeittafel.