Im Nachwort erfährt man, dass die Buchdruckerin Margarethe Prüß tatsächlich im damaligen Straßburg gelebt hat und im Bürgerbuch der Stadt erwähnt wird. Die Hauptprotagonistin zählt zu den wichtigsten Druckern der Wiedertäufer in Straßburg. Es handelt sich um eine Romanerzählung bei der zwar einiges
erfunden ist, die sich allerdings trotzdem so genau wie möglich an den historischen Begebenheiten…mehrIm Nachwort erfährt man, dass die Buchdruckerin Margarethe Prüß tatsächlich im damaligen Straßburg gelebt hat und im Bürgerbuch der Stadt erwähnt wird. Die Hauptprotagonistin zählt zu den wichtigsten Druckern der Wiedertäufer in Straßburg. Es handelt sich um eine Romanerzählung bei der zwar einiges erfunden ist, die sich allerdings trotzdem so genau wie möglich an den historischen Begebenheiten und Fakten orientiert. Detailliert und gut recherchiert beschreibt Sabine Weiss den Alltag und die Arbeitsbedingungen in der Druckerei. Man erfährt ausserdem etwas über die Handwerkszünfte, ihre Regeln und den Einfluss den die Zünfte ausüben konnten. Es gelingt der Autorin das historische Straßburg so zu beschreiben, dass man sich das emsige Treiben in den Gassen oder vor dem Münster lebhaft vorstellen kann. Die Beschreibungen sind detailliert, aber keinesfalls langatmig. Im Gegenteil, sie lassen die Handlung glaubwürdig und lebendig wirken.
Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Man kann mühelos in die Handlung eintauchen und ihr problemlos folgen. Selbst die Beschreibungen der damalig angewendeten Drucktechniken und auch die eher trockenen Fakten der Reformation sind gut recherchiert und als Teil der Handlung ansprechend und interessant geschildert. Die Hauptprotagonistin Margarethe wirkt, im Gegensatz zu anderen weiblichen Protagonistinnen im historischen Genre, authentisch. Obwohl sie die Buchdruckerei erbt, kann sie das Handwerk nicht ohne Mann ausüben und muss sich an die Auflagen der Zunft halten. Margarethe ist keine typische Heldin, denn sie hat durchaus ihre kleinen Schwächen, aber gerade diese lassen sie sympathisch und glaubhaft wirken.
Auch in diesem Roman darf natürlich die Liebe nicht fehlen. In dieser Hinsicht hält das Schicksal einige Überraschungen für Margarethe bereit. Dennoch hält sich die Liebesanteil wohltuend zurück und lässt dem historischen Bereich genug Raum. Das Buch erzählt die Geschichte eines außergewöhnlichen Frauenschicksals und wirkt dabei nicht überladen und klischeehaft, sondern glaubwürdig.
Mein Fazit
Insgesamt gesehen hat mir dieser historische Roman sehr gut gefallen. Besonders interessant fand ich, dass die Hauptprotagonistin Margarethe Prüß tatsächlich als Buchdruckerin in Straßburg gelebt hat und man erfährt, wie aufwendig Bücher zur damaligen Zeit hergestellt wurden und welche Risiken die Drucker dabei manchmal eingingen. "Die Buchdruckerin" ist ein gut recherchierter und lebendig erzählter historischer Roman, den ich gerne weiterempfehle.