WOW! Dieses Buch kann man kaum aus der Hand legen.
Zum Inhalt: Amely wird Ende des 19.Jahrhundets von ihrem Vater aus Berlin nach Manaus am Amazonas verheiratet. Kilian ist nicht nur wesentlich älter als sie, sondern auch reich, dekadent und brutal. Die bis dato behütete Amely kommt in eine für
sie völlig fremde Welt, in der sie einfach vor allem Angst hat; sei es der Schrei eines Vogels, der…mehrWOW! Dieses Buch kann man kaum aus der Hand legen.
Zum Inhalt: Amely wird Ende des 19.Jahrhundets von ihrem Vater aus Berlin nach Manaus am Amazonas verheiratet. Kilian ist nicht nur wesentlich älter als sie, sondern auch reich, dekadent und brutal. Die bis dato behütete Amely kommt in eine für sie völlig fremde Welt, in der sie einfach vor allem Angst hat; sei es der Schrei eines Vogels, der Leib einer Schlange oder eine Ameise. Nicht lange nach ihrer Ankuft trift sie auf den geheimnisvollen Felipe da Silva, der sie von Anfang an fasziniert. Auch er ist ihr nicht abgeneigt. Doch gleichzeitig ist er die linke Hand des Kautschukbarons Kilian Wittstock und seinem Arbeitgeber ergeben. Darf er dann dessen Frau begehren? Eines Tages gerät Amely durch unglückliche Umstände in die Gewalt von "Ava", den Ureinwohnern des Amazonas. Und dort beginnt ihr eigentliches Leben erst...
Die Charaktäre:
Amely ist ein verschüchtertes, verwöhntes Mädchen, das unfreiwillig in ein neues Leben gestoßen wird. Zuerst zerbricht sie daran, dann wächst sie daran. Amely ist eine Person, die einem am Anfang leid tut, in der Mitte weckt sie Mitgefühl und am Ende erfreut man sich daran, dass sie eine Frau geworden ist. Sie ist ein interessanter Charakter, der im Laufe des Buches zu großer Reife wächst.
Kilian Wittstock ist ein ungehobelter, arroganter und brutaler Mensch. Dieser Charakter ist von Anfang bis Ende komplett gleich. Er hat weder Höhen noch Tiefen. Er ist am Ende so wie er auch am Anfang war. Durchschaubar bis zuletzt. Aber passend zu dieser Figur.
Felipe da Silva weckt am Anfang sehr viel Sympathie, auch wenn man sich manchmal fragt, was diese Handlung nun wieder soll (so z.B. als er Amely mit in den Hafen nimmt). Im Gegensatz zu Amely entwickelt Felipe sich im Laufe des Buches zu einem eher fiesen und gemeinen Menschen, der nicht mehr das kleinste bisschen Sympathie erhält. Trotz allem macht er das Buch sehr spannend. Ein Mensch wie Felipe darf auf keinen Fall fehlen.
Aymáho ist der wahrscheinlich interessanteste Charakter. Obwohl auch er sich im kompletten Buch nicht grundlegend verändert. Er ist aufrichtig, mutig und intelligent. Das ist er am Anfang und das ist er auch am Schluß. Grade das macht ihn so sympathisch. Man beneidet beim Lesen Amely, die Zeit mit ihm verbringen darf.
Es gibt noch weitaus mehr Charaktäre, die erwähnenswert wären (Bärbel, Maria, Oliveira, Madam Ferreira...), aber diese vier bilden den Haupterzählstrang.
Zum Buch:
Isabel Beto schreibt flüssig, interessant und bildhaft. Man kann sich den Regenwald direkt vorstellen. Man glaubt, das Rascheln der Blätter zu hören, das Krokodil, das durchs Wasser gleitet und die Affen, die hoch oben auf den Bäumen Krach machen. Obwohl sie manchmal im Buch ein wenig zu schnell ist (es gibt ein paar Szenen, bei denen man das Gefühl hat, Beto hätte vergessen, aufzuschreiben, was sie eigentlich dachte; so macht einiges nicht immer Sinn), ist es ein grandioses Buch, das zu lesen sehr kurzweilig war. Wenn man von dem einen oder anderen Fauxpas absieht (warum muss das komplette Vater Unser auf portugiesich im Buch zitiert werden), ist es eines der lesenswertesten Bücher des Jahres.
Fazit: Wer anfängt, es zu lesen, wird es schwer wieder weglegen können.