Als Konrad Adenauer 1963 von der Macht abtrat, war die junge Republik zu einem gefestigten Staat geworden, der im Westen angekommen war. Unter den Kanzlern Erhard, Kiesinger, Brandt und Schmidt wurde sie zu einem glaubwürdigen Akteur in der internationalen Politik. Welche Reformen zwischen Adenauer und Kohl angegangen wurden, welche Krisen und Anfeindungen die Bundesrepublik meistern musste, das schildert Julia Angster anschaulich und immer mit dem Blick auf die großen Zusammenhänge. Hin- und hergerissen zwischen Kaltem Krieg und Entspannungs- und Ostpolitik, zwischen Wirtschaftswunder und Wirtschaftskrise, zwischen Liberalisierung und Studentenunruhen fand die Republik zu ihrem modernen Gesicht. Mit dem Ende der Regierung Schmidt und der angekündigten ›geistig-moralischen Wende‹ wurde ein neues Kapitel aufgeschlagen. Alle Aspekte, neben der Innen- und Außenpolitik vor allem auch der soziale und kulturelle Wandel, werden in dieser klaren Einführung in einen inneren Zusammenhang gebracht.