Charakteristisches Merkmal der Bundestagswahl vom 22. September 2002 war ein knappes Wahlergebnis, dem ein Kopf-an-Kopf-Rennen vorausging. Der Wahlkampf war von starker Polarisierung, unvorhergesehenen Ereignissen (Flutkatastrophe), Emotionalisierung (Irak) und einer Kritik an der Qualität und Professionalität der empirischen Wahlforschung geprägt. Im Mittelpunkt dieses Bandes steht die Analyse des Wahlkampfes und der Wahlergebnisse. Im Einzelnen werden folgende Fragen untersucht: Welche Faktoren waren ausschlaggebend für die Wahlentscheidung der Bürger und veränderten sich diese Kriterien während des Wahlkampfes? Hatten Fernsehduelle der Spitzenkandidaten einen dauerhaften Effekt auf die Wahlentscheidung? Welche Rolle spielten die Medien Fernsehen und Internet im Wahlkampf? Was steckt hinter der sinkenden Wahlbeteiligung und wie lässst sich die kontinuierliche Zunahme der Briefwahl erklären? Unter welchen Bedingungen splitten die Wähler ihre Erst- und Zweitstimmen? Zeichnet sich langfristig eine Annäherung zwischen den Politikangeboten der politischen Parteien ab? Daneben werden neuere methodische Entwicklungen in der Wahlforschung wie Internet-Umfragen und Wahlwetten untersucht.
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