Die Canterbury-Erzählungen von Geoffrey Chaucer ist ein bedeutendes literarisches Werk, das im 14. Jahrhundert entstanden ist. Die Geschichten erzählen von einer Gruppe von Pilgern, die auf dem Weg nach Canterbury sind und sich gegenseitig Geschichten erzählen, um die Zeit zu vertreiben. Der Stil des Buches ist geprägt von Chaucers meisterhafter Verwendung von Versen und Reimen, die zur Zeit seiner Entstehung sehr beliebt waren. Das Werk reflektiert auch die sozialen und politischen Strukturen des mittelalterlichen Englands und bietet einen Einblick in das Leben und die Mentalität der damaligen Zeit.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Die "Canterbury-Erzählungen" von Geoffrey Chaucer aus dem Jahr 1395 gelten als "eine Art Basistext der englischen Literatur", mit dem der im Jahr 1400 verstorbene Chaucer nicht nur das Mittelenglische als Literatursprache etablierte, sondern eine ganze Reihe von neuen Reim- und Erzählformen kreierte, weiß Stefana Sabin. Eine "integrale" deutsche Übersetzung dieser Sammlung von Pilgergeschichten hatte es erst in den achtziger Jahren gegeben, staunt die Rezensentin. Diese Übersetzung von Fritz Kemmler liegt nun in einer Neuauflage, ergänzt um das Original und einen umfangreichen, informativen und hilfreichen Kommentar von Jörg O. Fichte in einem "schönen" dreibändigen Schuber vor, freut sich Sabin. Ausführlich geht sie in ihrer Besprechung auf die Besonderheiten des Werks, seine Rezeptionsgeschichte, seine literarische und sprachliche Bedeutung und die Kemmler-Übersetzung ein, die sie, wo Kemmler "Wortspiele" und "Mehrdeutigkeiten" ins Deutsche zu "retten" wusste, für gelungen hält, teilweise aber etwas mühsam findet. Trotzdem, resümiert Sabin, sei diese Ausgabe ein "wertvoller Beitrag zur Rezeption Chaucers im deutschsprachigen Raum" und führe den Leser an einen der "wesentlichen Texte des literarischen Kanons" heran.
© Perlentaucher Medien GmbH
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