Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Philipps-Universität Marburg (Institut für mittelalterliche Geschichte), Veranstaltung: Papsttum im Hochmittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Kaum eine Epoche des Mittelalters ist so viel beschrieben und so heftig diskutiert worden wie die Zeit des Investiturstreits, welche als entscheidender politischer und geistiger Wendepunkt der deutschen und europäischen Geschichte gilt. In der jüngeren Forschung rückte vor allem die Anfangsphase des Konflikts zwischen den höchsten weltlichen und geistlichen Instanzen der lateinischen Christenheit ins Zentrum des Interesses. Besondere Bedeutung wurde dabei dem Konflikt zwischen dem Reformpapsttum und dem deutschen Königshaus um die Besetzung des Mailänder Erzbischofsstuhls beigemessen, welcher von einigen Fachgelehrten als „Auslöser des Streits“ sowie als „Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte“ gewertet wurde. Andere Stimmen betonen dass die causa Mediolanensis „allenfalls indirekt“ für den Ausbruch des Investiturstreits verantwortlich gemacht werden könne und dass das Problem der Investitur in Mailand lediglich sekundär gewesen wäre. Das Ziel dieser Hausarbeit ist, sich innerhalb dieser historischen Kontroverse zu positionieren und die Rolle der Mailänder Nachfolgefrage für den Ausbruch des Investiturstreits zu beleuchten. Zur Beantwortung der Fragestellung wird zunächst die Quellenlage des zu untersuchenden Zeitraums betrachtet werden. Besonderer Bezug wird dabei auf Arnulf von Mailand und Bonizo von Sutri genommen. Nachdem der Konflikt um die Einsetzungen Gottfrieds und Tedalds nachgezeichnet wurde, erfolgt eine nähere Beleuchtung der inneren Streitigkeiten in Mailand zwischen der Pataria und deren konservativen Gegnern im hohen Klerus.