Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke, Note: 2,0, Bergische Universität Wuppertal, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung, inwiefern sich die Figur des Bahnwärters Thiel, der die Hauptfigur der gleichnamigen novellistischen Studie von Gerhart Hauptmann ist, im Laufe der Zeit verändert und welche Gründe dafür angeführt werden können. In dieser Arbeit soll analysiert werden, welche Charakterzüge bei Thiel besonders prägnant sind und welche Faktoren oder Personen Einfluss auf ihn nehmen. Hierbei soll auch gezeigt werden, welche Ereignisse für seine Entwicklung besonders entscheidend sind. Um den Charakter des Bahnwärters umfassend analysieren zu können, soll die Novelle zu Beginn kurz in ihre Epoche eingeordnet und daraufhin auf ihre Merkmale diesbezüglich analysiert werden. Im Anschluss soll gezeigt werden, inwiefern die Erzählperspektive Einfluss auf die Wahrnehmung des Lesers von Thiels Charakter hat. Auf Grundlage dessen soll dann die Figur des Bahnwärters Thiel umfassend analysiert werden, was im Ergebnis zu einer Charakterisierung jener führen soll. Die Charakterisierung des Bahnwärters ist dabei in Sinnesabschnitte unterteilt, wobei die Beziehungen Thiels zu den verschiedenen Charakteren der Novelle miteinander verglichen werden. Es werden diejenigen Merkmale seines Charakters analysiert, welche sich in Gerhard Hauptmanns Novelle Bahnwärter Thiel besonders herausstellen. Thiel als pflichtbewusster Christ ging und geht jeden Sonntag in die Kirche; früher mit Minna und nach ihrem Tod mit seiner neuen Frau Lene. Dieses Merkmal wird in dieser Arbeit analysiert, ebenso wie seine sozialen Beziehungen. Auch wenn es so scheint, als würde Lene ihm zu Beginn der Novelle Halt und ein geregeltes Leben bieten, erkennt der Leser/die Leserin im weiteren Verlauf ihren wahren Charakter und die gravierenden Unterschiede zu Thiels geliebter ersten Frau Minna. Obwohl er mit beiden Frauen einen Sohn bekam, zeigt sich seine väterliche Liebe nur in seiner Beziehung zu Tobias, dem gemeinsamen Sohn mit Minna. Dieser stellt eine Verbindung zwischen der Toten und Thiel her. Das Ziel dieser Arbeit besteht somit in der Schaffung eines theoretischen Rahmens zu Beginn des Hauptteils, indem die Novelle "Bahnwärter Thiel" in ihre Epoche eingeordnet und deren Bedeutung sowie die Bedeutung der Erzählperspektive für die Handlung verdeutlicht werden. Auf Grundlage dessen wird im nächsten Schritt die Figur des Bahnwärters Thiel analysiert, um im Ergebnis eine umfassende Charakterisierung zu erreichen.
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