Magisterarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Region: Ferner Osten, Note: 2,0, Universität Regensburg (Institut für Politikwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: "Wenn China erwacht, wird die Erde beben." Dieses Napoleon zugeordnete Zitat wird bei Abhandlungen zum heutigen China nach wie vor gerne genannt. Stets als Hinweis auf das mögliche hohe Potenzial an wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und militärischer Kraft gedacht, ordnet es China den Status als "kommende" Macht zu. Schon das Alter dieses Ausspruchs, der nach wie vor passend zu sein scheint - etwa 200 Jahre - zeigt, wie lange - wenn auch nicht ohne Unterbrechung - China schon als aufsteigende Macht gesehen wird. Die Erwartungen gegenüber dem China der Zukunft reichten und reichen vom "regionalen Hegemon" bis hin zu einer möglicherweise absoluten Weltmacht. Selbst die Weltbank wurde im Jahr 1997 - etwas voreilig - dazu verleitet, die Ablösung der USA als größte Wirtschaftsmacht für das Jahr 2020 vorherzusagen. Darüber hinaus glauben nicht wenige Menschen, dass China den Vereinigten Staaten von Amerika, die ihrerseits die Weltmacht des 20. Jahrhunderts gewesen seien, und den Europäern, die die Welt des 19 Jahrhunderts beherrscht hätten, im 21. Jahrhundert nachfolgen könnten, und somit ein "chinesisches Jahrhundert" anbrechen würde. Eine aktuelle Bestandsaufnahme zeigt: so weit ist es noch nicht2. Handelt es sich bei der Volksrepublik China zwar zweifelsohne um eine der wichtigsten Mächte Ostasiens - von der Rolle des regionalen Hegemons ist man noch weit entfernt. Unbestreitbar ist dennoch die wachsende Bedeutung chinesischer Außenpolitik und chinesischer Interessen für die Region Ostasien. Das aktuelle Beispiel dazu ist der Konflikt um das nordkoreanische Atomwaffenprogramm. Dieser hat bis dato zu zwei großen Krisen geführt: 1993 nach der Verkündung Nordkoreas aus dem Atomwaffensperrvertrag auszutreten und 2002, als der US-Staatssekretär Kelly Nordkorea vorwirft, weiter geheim an einem Plutoniumprogramm zu arbeiten. Eine der jüngsten Entwicklungen im Februar 2005 durch das offene Bekenntnis Nordkoreas, nun im Besitz funktionstüchtiger Atomwaffen zu sein, hat ein weiteres Kapitel der zweiten Krise aufgeschlagen.
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