Referat / Aufsatz (Schule) aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Politik - Region: Afrika, Note: 1,0, Schadow Gymnasium Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: China hat sich in den letzten Jahren zu einem bedeutenden und einflussreichen Akteur auf dem afrikanischen Kontinent entwickelt. Wie sehr sich Peking mittlerweile in Afrika engagiert, wurde spätestens im chinesischen "Afrika-Jahr" 2006 deutlich, als mehr als 40 Staats- und Regierungschefs zum China-Afrika-Gipfel in Peking eintrafen. Die rasante Zunahme der sino-afrikanischen Zusammenarbeit hat bei traditionellen Geberländern große Aufmerksamkeit erfahren und überwiegend negative Reaktionen hervorgerufen. Dabei wird China vorgeworfen, sich nur für seine Rohstoffsicherung und nicht für die Entwicklung Afrikas zu interessieren. Niedrige Sozial- und Umweltstandards, Unterstützung autokratischer Regierungen und Neo-Kolonialismus werden in diesem Zusammenhang genannt. "Kooperation auf Augenhöhe", "gemeinsamer Nutzen" und "Win-Win" lauten hingegen die Prinzipien, die auf chinesischer Seite betont werden. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, über die herrschende Meinung in den Medien hinauszugehen und ein umfassenderes Verständnis über Chinas Rolle und Auswirkungen in den genannten Bereichen zu erlangen. Diese Seminararbeit wird die Frage, ob die sino-afrikanische Kooperation eine Win-Win-Situation ist, exemplarisch durch Analyse der Beziehungen Chinas zu dem wichtigen ölexportierenden Land Angola beantworten. Angola ist insofern interessant, als es zu Chinas wichtigsten afrikanischen Handelspartnern gehört, sehr hohe Wachstumsraten vorweisen kann und autokratisch regiert wird. Die sino-angolanische Kooperation passt somit gut zum westlichen Vorwurf der chinesischen Zusammenarbeit mit "Schurkenstaaten". Um Chinas Vorgehensweise und Interessen zu analysieren, wirft diese Arbeit zunächst einen Blick auf den Verlauf des chinesischen Wirtschaftswunders und untersucht das daraus resultierende Problem des chinesischen Ressourcenmangels. Anschließend wird auf angolanische Perspektiven und Interessen bei der Kooperation mit China eingegangen. Dabei ist es wichtig auf den Bürgerkrieg und dessen Folgen einzugehen. Der anschließende Teil behandelt chine-sische Motive für das Engagement in Afrika und eine besondere Form der Kooperation, das so genannte "Angola-Modell". Die Arbeit wird unterschiedliche Aspekte dieses Modells wie "Infrastruktur" und "Angola als Absatzmarkt" darstellen und untersuchen, inwiefern Chinas Engagement Auswirkungen auf die angolanische Wirtschaft, Gesellschaft und Regierung hat.
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