Magisterarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Chinesisch / China, Note: 1,0, Universität Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Festparade am 1. Oktober 2009, anlässlich des 60. Jubiläums der Volksbefreiungsarmee (VBA), signalisierte die Bedeutungssteigerung von Marine, Luftwaffe und Zweiter Artillerie im Gegensatz zur traditionell kontinentalen Ausrichtung der VBA, mit dem Heer als Mittelpunkt der militärischen Organisation.1 Dies kann als Zeichen gewertet werden, dass die Reformierung der VBA zu einem modernen militärischen Apparat, der den Herausforderungen des Informationszeitalters und der modernen, integrierten Kriegsführung gewachsen ist, weiter voranschreitet. Seit den neunziger Jahren ist eine Umstrukturierung der VBA auszumachen, die v. a. als Folge der modernen see- und luftbasierten Kriegsführung ausgemacht werden kann, wie sie etwa im zweiten Golfkrieg (1990–1991) von den USA praktiziert wurde.2 Dabei lassen diese Modernisierungs- und Aufrüstungsmaßnahmen Besorgnis in allen Teilen der Welt aufkommen. Wird eine neue bipolare Weltordnung einer „G2“, mit China als einzigem Gegenspieler der USA die zukünftige Weltpolitik bestimmen? Der Irak-Krieg zu Beginn des neuen Jahrtausends hat das Ansehen der USA, als globale Ordnungsmacht mehr geschadet als es ihrer Sicherheit genutzt hat und die globale Finanz- und Wirtschaftskrise gegen Ende der Dekade konnte die Rolle der wirtschaftlich zunehmend erfolgreichen BRIC-Staaten3 weiter festigen, während die USA und Europa mit mächtigen Schuldenbergen zu kämpfen haben. Die Vermutung, dass die finanzielle Situation der USA die militärischen Kapazitäten der U.S. Navy einschränken könnte, und es so zu einer Verschiebung der Einflusssphären in Ost- und Südostasien kommt, liegt nahe.