Fachbuch aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, , Sprache: Deutsch, Abstract: Dieser Teil des ersten Bandes der Chronik der Kirchengemeinde St. Maria-St. Josef berichtet aus den Jahren 1932 bis 1937: Die Katholiken bekommen die Feindschaft der Nationalsozialisten bald zu spüren. Im August 1933 werden die Hilfsschulklassen in der kath. Schule Wilhelmsburgs geschlossen. Der Protest des Pfarrers in der Schuldeputation bewirkt nichts. In der Folgezeit wird es vielmehr immer offensichtlicher, dass die kath. Bekenntnisschulen bald insgesamt abgeschafft sein werden. Die Einrichtung von Landjahrheimen unterstellt die dorthin geschickten Kinder 8 Monate lang rein nationalsozialistischer Erziehung. Im September 1933 verschaffen sich 6 Männer gewaltsam Zutritt in das Pfarrhaus von St. Maria. Sie verlangen, dass auf dem Kirchturm die Hakenkreuzfahne gehisst werde. Seit Sommer 1935 ist jede nicht konfessionelle Betätigung katholischer Vereine streng verboten. Das ist das Ende des kath. Sportvereins "DJK" und das Ende vieler Aktivitäten der kath. Jugendgruppen. Die Fronleichnamsprozession darf nur noch im Kirchengebäude stattfinden, "weltliche" Fronleichnamsfeiern gar nicht mehr. Im November 1937 wird der Pastor der St. Franz-Josef-Gemeinde von Gestapo-Beamten einen Tag lang gefangengesetzt. In dieser bedrängten Zeit kämpfen die Geistlichen Harburgs um die Treue jedes einzelnen Gläubigen. Mit einer bewusst glanzvollen Ausgestaltung der Liturgie an den kirchlichen Festtagen wollen sie in den Gläubigen die Begeisterung für den Glauben und neue Liebe zur Gemeinde wecken. Die Jubiläumsfeiern - 75jähriges Bestehen der Gemeinde, 50jähriges Bestehen von "Männerverein" und "Gesellenverein" - laufen entsprechend ab. Jeder Gläubige soll aber auch in seiner persönlichen Frömmigkeit und religiösen Bildung gefördert werden. Diesem Ziel dienen Predigtreihen über die kath. Glaubens- und Sittenlehre, spezielle Einkehrtage und Exerzitien für Männer, Frauen und Jugendliche, ebenso die Durchführung von Missionswochen. Das Bemühen der Geistlichen um jeden Einzelnen zeigt sich auch im Ausbau der Seelsorge für die in Harburg stationierten Soldaten, in einer Initiative, die katholischen Polizeibeamten Harburgs religiös zu betreuen und in den intensiven Versuchen, die Katholiken, die aus der Kirche ausgetreten sind, zurückzugewinnen. Die Betreuung und religiöse Versorgung von Katholiken, die weit entfernt wohnen, begründet das Entstehen neuer Gemeinden in Neugraben und Buchholz. In Buchholz kann 1937 sogar eine Kirche gebaut und geweiht werden.
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