Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke, Note: 2,3, FernUniversität Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: Klügers Autobiographie ist ein prägnantes Beispiel dafür, dass die literarische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit des Holocaust nicht normativ, sondern „in der Zeit“ ausgetragen werden muss, weil die Erinnerung daran beim Leser im Prozess der Vermittlung nicht vorhanden ist. Wie setzt sie die Entwicklung vom „Trauma zum Text“ um? Ich werde aufzeigen, wie Ruth Klüger sich mit dem Begriff der Vergangenheitsbewältigung analytisch auseinandersetzt, indem sie deren Berührungspunkte dieser auf literarische Weise erörtert. Ihre Autobiographie hat die Besonderheit, provokativ den weiblichen Standpunkt aus der Sicht der Frau zu vertreten. Krieg und KZ sind bei ihr nicht nur Männerangelegenheiten. Dadurch legt sie einen Meilenstein in der Holocaustliteratur. Die Arbeit soll darstellen, wie sie es schafft, mittels „bereits Bekanntem“ einen unverstellten Blick auf die Thematik zu ermöglichen. Ruth Klüger vertritt die Meinung, dass die Menschen schon zuviel tragischer, philosophisch aufgeladener Begriffe gehört haben, doch wie gelingt es ihr, das Unfassbare des Holocaust zu beschreiben ohne dies von uns so oft wahrgenommenen Schlagworte? Anhand ihres Werkes will ich hinterfragen, wie sie die Darstellung der Einmaligkeit des Erlebten versucht, ohne Gefahr zu laufen, in die Sentimentalisierung und Kommerzialisierung abzudriften.