Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Deutsches Institut), Veranstaltung: Thematisches Proseminar "Schreibweisen der Neuen Sachlichkeit", Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte der Großstadt als Sujet der Literatur umfasst einen langen Weg von den Anfängen unserer christlichen Zeitrechnung bis zum heutigen Tag. Sieht Horaz die Stadt anfangs wegen ihrer allgegenwärtigen Hektik und Eile als schreienden Gegensatz zu jeglicher Möglichkeit der schriftstellerischen Betätigung und denkt nicht einmal daran, diese als möglichen Gegenstand literarischer Auseinandersetzung überhaupt in Betracht zu ziehen, so bildet sich die Großstadt im weiteren Verlauf der menschlichen Historie zu einem der großen Gegenstände der Literatur heraus. Diese Entwicklung wird zu Beginn der Moderne durch das glückliche Aufeinander-treffen zweier Umstände entscheidend begünstigt: Die Literatur löst sich von ihren traditionellen Aufgaben der Erbauung und Unterhaltung und beginnt mit der Entwicklung eines eigenen künstlerischen Selbstbewusstseins, und es entsteht ihr mit der Herausbildung der modernen Großstädte ein Gegenstand, auf welchen sie dieses richten kann. Die Arten der Darstellungsformen der Großstadt, derer sich die Literatur dabei bedient hat, sind dabei vielfältig und reichen von Panoramen als Gesamtschauen der Städte über Sittenbilder als moralische Tableaus, pittoresken Darstellungen, perspektivischen Auf-nahmen bestimmter Aspekte bis hin zu den skizzenhaften, filmischen Blicken voller Collagen und Montagen. In dieser Hausarbeit soll nun, nach einer kurzen Vorstellung des Romans selbst, ein Blick auf die Darstellung der Großstadt Berlin geworfen werden, wie sie uns Erich Kästner präsentiert und wie sie seinem Protagonisten Jakob Fabian erscheint, bevor in einer, diese Arbeit abschließende, Betrachtung eine Untersuchung erfolgt, in wie weit der Roman Fabian ein Großstadtroman ist.