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Magisterarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Fakultät für Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Gregorius Hartmanns von Aue ist vor allem seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wieder verstärkt in das Blickfeld und Interesse der Forschung gerückt. Hierbei ergaben sich zwei große Schwerpunkte, die die Diskussion zum Gregorius wesentlich geprägt haben. Untersuchungsgegenstand war zunächst vor allem die Frage nach der Schuld des Protagonisten. Im Mittelpunkt der Diskussionen stand das Problem,…mehr

Produktbeschreibung
Magisterarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Fakultät für Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Gregorius Hartmanns von Aue ist vor allem seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wieder verstärkt in das Blickfeld und Interesse der Forschung gerückt. Hierbei ergaben sich zwei große Schwerpunkte, die die Diskussion zum Gregorius wesentlich geprägt haben. Untersuchungsgegenstand war zunächst vor allem die Frage nach der Schuld des Protagonisten. Im Mittelpunkt der Diskussionen stand das Problem, welchen Sinn die so unverhältnismäßig hart ersche inende Buße, die sich Gregorius selbst nach dem Inzest mit seiner Mutter aufe rlegt, in der Erzählung hat. Ein weiteres Forschungsgebiet war die Frage der Gattungszugehörigkeit. Hartmanns Quelle ist eine altfranzösische Legende eines unbekannten Dichters, die er vor allem in bezug auf höfische Elemente, wie z.B. das Thema der Ritterschaft, erheblich verändert und ausgearbeitet hat. Diese offensichtliche Verlagerung des Schwerpunktes ließ nun in der Forschung die Frage nach der Gattung aufkommen, denn Hartmann hat mit seinem Gregorius ein Werk geschaffen, das sich keiner der gängigen Gattungen eindeutig zuordnen läßt. Als Gattungsbezeichnung wurde schließlich der Begriff der „höfischen Legende“ oder des „Legendenromans“ eingeführt; beide Begriffe stellen einen Kompromiß dar, erscheinen aber dennoch für das Werk – wenn man es denn unbedingt einer Gattung zuordnen muß–einigermaßen adäquat. Jetzt scheint die Forschung zum Gregorius an einem „toten Punkt“ zu sein, denn man hat erkannt, daß sich sowohl die Schuld- als auch die Gattungsfrage nicht eindeutig klären lassen. Jedoch eröffnen sich in der germanistischen Mediävistik neue Untersuchungsfelder, die sich mit der Übernahme von Themen aus der ant hropologischen Geschichtswissenschaft ergeben. Der Gregorius spielt sich in mehreren voneinander sehr unterschiedlichen Welten ab, die man in einem ersten Zugang entsprechend den Polen „höfisch“ und „außerhöfisch“ bewerten kann. Zunächst ist dies die höfische Welt, in welcher der Inzest stattfindet, der zur Geburt des Titelhelden führt, die nächste Passage spielt auf einer Klosterinsel, auf der das ausgesetzte Findelkind aufwächst, es folgt wiederum eine Passage, die in der höfischen Welt situiert ist und in der sich Gregorius als Ritter bewährt, nach der Entdeckung des Inzests mit seiner Mutter zieht sich Gregorius zur Buße auf einen Stein außerhalb der höfischen Welt zurück, um schließlich von Gott zum Papst erwählt zu werden und am päpstlichen Hof in der höchsten für einen Menschen erreichbaren Würde zu leben.[...]