Zwischenprüfungsarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,6, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Veranstaltung: Die deutsche Komödie, Sprache: Deutsch, Abstract: Friedrich Dürrenmatt war einer der erfolgreichsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Sein 1962 in Zürich uraufgeführtes Werk Die Physik ergehörte mehrere Jahre zu den meistgespielten Stücken im deutschsprachigen Raum. Der Erfolg gründete auf die wohl ungewöhnliche Form der Kritik an einem ernsthaften, die gesamte Welt betreffendem Problem, das ungewöhnlicher Weise in eine Komödie verpackt wurde. Normalerweise wäre bei einem derart bedeutungsvollen Thema von einer Abhandlung in Form der Tragödie auszugehen. Die Resonanz des Publikums gab dem eigenwilligen Stil Dürrenmatts jedoch Recht, dass die traditionelle Tragödie nicht mehr zeitgemäß sei und durch eine modernere Form, die der heutigen Zeit angepasster erscheint, ersetzt werden musste. Dürrenmatt möchte mit seinem Werk auf die Verantwortung der Wissenschaft hinweisen. Es entstand zu einer Zeit der atomaren Bedrohung: Gerade als Die Physiker veröffentlicht werden, nimmt die Kubakrise ihren Lauf. Der Koreakrieg (1950-1953) ist noch nicht vergessen und bei uns in Deutschland wurde die Mauer gebaut. Zudem herrschte eine andauernde Konfrontation der Supermächte USA und Sowjetunion die sich einem Wettrüsten im Rahmen des Kalten Krieges unterzogen. Die Bedrohung eines Atomkrieges wuchs damit stetig. Der Abwurf der Atombombe in Hiroshima hat die Menschen hinzukommend in Angst und Schrecken versetzt, denn ihr Einsatz zog immense Folgen mit sich. Sind es durch den Zerfall der ehemaligen Sowjetunion nicht mehr die Großmächte, die die Nutzung von Atombomben bedrohlich machen, treten die nationalistischen und fundamentalistischen Staaten nun in ihre Fußstapfen. Es kristallisiert sich jedoch generell mehr und mehr die Frage nach der Verantwortung der Wissenschaft gegenüber der Menschheit heraus und damit bleibt die Frage Dürrenmatts überdies aktuell. So stellt neben der atomaren Bedrohung ebenso die Weiterentwicklung in der Gentechnologie und die Möglichkeit des Klonens existenzielle Probleme der Erdbevölkerung dar, wobei auch die moralische Frage nicht außer Acht gelassen werden darf. Dürrenmatt hat offensichtlich mit seiner Arbeit ein Thema zur Diskussion gestellt, dessen Problematik seit Jahren fortwährend besteht. Ebenso behandelt er die Zweifelhaftigkeit des Umganges mit derartigen Problemen.
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