Bachelorarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Potsdam, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Forschung findet die Ballade „Der Graue“ kaum Beachtung, trotzdem stellt sie den Höhepunkt der drostschen totenmagischen Balladen dar. „Der Graue“, deren Entstehung in das Jahr 1840 fällt, soll mit dieser Arbeit mehr ins Zentrum der literarischen Untersuchungen der drostschen Balladen gerückt werden. Die Ballade wurde erstmals in dem Buch „Das malerische und romantische Westphalen“, 1841 veröffentlicht. Das Jahrhundert der Entstehung und Veröffentlichung der Ballade ist geprägt von gewaltigen Veränderungen. Begonnen haben sie mit der Französischen Revolution. Aus dem rasanten industriellen Fortschritt, der Forschung und Entwicklung entstehen Zukunfts- und Verlustängste. Die Bibel kann nun nicht mehr als allgemeingültige Interpretation der Welt gelten, weil sie der Forschung entgegensteht. Das Individuum ist von der Kirche entlassen worden und sieht sich nunmehr einer sozialen Isolation ausgesetzt. Durch die neue Auseinandersetzung mit der Welt und der veränderten Weltanschauung stellen sich Fragen nach den Folgen und der moralischen Bewertung, was den Nährboden für schaurige Erzählungen, Gedichte, Romane und Balladen bietet.[...]