In der vorliegenden Magisterarbeit wird die Entwicklung von Frauencharakteren im Science Fiction Roman im Zeitraum zwischen 1970 und der Gegenwart analysiert. Es werden hierbei drei exemplarische Science Fiction Romane und deren weibliche Hauptfiguren untersucht. Ausgehend von diesen Beispielwerken sollen Rückschlüsse auf generelle Tendenzen in der Entwicklungskurve der weiblichen Protagonistin zwischen 1970 und der heutigen Epoche gezogen werden. Diesem Forschungsansatz liegt die Beobachtunge zu Grunde, dass eine Entwicklung in der Darstellung der Frau im Science Fiction Roman in den vergangenen vier Jahrzehnten stattgefunden hat. Um dies zu beweisen, werden die ausgewählten Frauencharaktere in Charakterisierungskriterien aufgegliedert werden in dieser Arbeit. Die Frauenfigur wird anhand ihres Körpers, ihres Verhältnisses zum männlichen Charakter, anhand ihrer Kleidung, des Umgangs mit Technik und Waffen und anhand ihrer Sexualität detailliert untersucht. Außerdem wird durch die Einbeziehung der Kampfszenen und Rettungsszenarien die Entwicklung dargestellt werden. Die untersuchten Frauencharaktere sind dabei in erster Linie als weibliche Hauptfigur, Heldin (Protagonistin) oder Co-Protagonistin aufzufassen. Die Begriffe Weibliche Hauptfigur, Frauenfigur/Frauencharakter und Heldin/Protagonistin werden synonym verwendet. Die literarische Gattung der Science Fiction, ein Genre, welches sich nur schwer definieren lässt, beschäftigt sich vor allem mit Handlungsschwerpunkten, welche sich außerhalb der Erfahrungswelt des Lesers abspielen. Etwas Neues soll geschaffen werden, dies ist die Prämisse eines jeden Science Fiction Werkes. Dieses Neue wiederum soll etwas sein, das sich der Realität der dem Leser bekannten Welt entzieht, ein Novum. In der vorliegenden Arbeit werden dreidimensionale, eigenverantwortlich handelnde Protagonistinnen als eben jener Handlungsschwerpunkt und jene Neuheit, welche die Science Fiction fordert, aufgefasst. Die für diese Arbeit ausgewählten Werke, Joanna Russ' The Female Man, William Gibsons Neuromancer und John Twelve Hawks' Traveler handeln von einer weiblichen Protagonistin und stellen damit anschaulich deren Maturation in der postmodernen Literatur dar.
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