Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Deutsch als Fremdsprache, DaF, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Transnationale Germanistik), Veranstaltung: Hauptseminar: Erstellung einer didaktisierten Grammatik, Sprache: Deutsch, Abstract: Als strukturbildendes Phänomen hat die Wortvalenz und hier insbesondere die Verbvalenz die Forschung im Anschluß an den Valenzbegriff von Tesnière bis zum heutigen Tag beschäftigt. In der vorliegenden Arbeit soll der Frage nach gegangen werden, inwiefern sich Ergebnisse der linguisitischen Forschung und Diskussion bezüglich der Verbvalenz für den DaF-Unterricht nutzen lassen, um daraus wiederum Überlegungen für die Erstellung einer didaktisierten Grammatik zu ziehen. Die Problematik der Auswahl des richtigen Objektkasus - Dativ oder Akkusativ - , der passenden Präposition (die durch die Modifizierung der Verbbedeutung maßgeblich seine Valenzeigenschaften mitbestimmt) und der Stellung der Verbmitspieler im Satz - all das sind Schwierigkeiten, mit denen der Deutschlerner zu kämpfen hat und die unmittelbar mit der Verbvalenz zusammenhängen. Bevor aber didaktische Vorschläge diskutiert werden, ist es sinnvoll, sich die Funktion der Wortart Verb erneut vor Augen zu führen, schon um einige Mißverständnisse aus dem Weg zu räumen. (s. Kapitel 1.1.). Ein für die Sprachdidaktik interessanter und wichtiger Punkt ist die Frage nach Universalität: gibt es Aussagen, die man über die Wortart Verbund seine Valenz machen kann, die auf alle Sprachen zutreffen und, wenn ja: welche? Ohne näher auf Details eingehen zu können, soll das im Kapitel 1.2. kurz angerissen werden. In Kapitel 2.wird verglichen, wie man sich in zwei verschiedenenen Grammatiken konkret mit dem Thema Verbvalenz auseinandersetzt, um einige Punkte aufzuzeigen, in denen Linguisten sich noch alles andere als einig sind. Das ist deshalb von Bedeutung für eine didaktisierte Grammatik, da gerade hier linguistische Ansätze für den DaF-Unterricht nutzbar gemacht werden sollen. Welcher Ansatz ist also hierfür brauchbar, welcher für den Lerner bedeutungslos bzw. zu abstrakt? Im dritten Kapitel werden die vorgestellten Aspekte von Verbvalenz und Verbvalenzforschung zu einem vierstufigen Didaktikmodell zusammengesetzt, das sich gleichzeitig an den im Hauptseminar erarbeiteten Erwerbstufen orientiert. Auf der ersten Stufe (3.1.) geht es um die Vermittlung des semantischen Aspekts - also die Qualität von Verben und die Semantik der Kasus: weder das Sprachsystem per se noch das Grammatikbuch oder Vokabelheft des Lerners geben vor, welche Leerstellen sich um ein Verb auftun und gesättigt werden wollen; das tut das Verb in seiner Konstitution ganz allein.