Bachelorarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,3, Universität Passau, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage nach dem friedlichen Nebeneinander der Weltreligionen, die sich heute mehr denn je stellt, wirft ihr Licht selten auf das kleine Land Libanon am östlichen Mittelmeer. In kaum einem Land treffen so viele Gegensätze aufeinander wie in diesem: diverse Ethnien, Konfessionen und Kulturen, aber auch geostrategische Interessen von Großmächten und weltpolitische Ordnungen. Als überwiegend muslimischer Staat mit einem demokratischen Herrschaftssystem überrascht es, dass er in der heute so beliebten Diskussion um Demokratie in der arabischen Welt selten Beachtung findet. Der Libanon ist gewissermaßen ein Mikrokosmos des clash of civilizations: USA und Iran, Israel und Syrien, Christen und Muslime, Demokraten und Terroristen treffen hier unmittelbar aufeinander. Nichts hat sich in den letzten Jahren in der internationalen Meinung so herauskristallisiert wie der Standpunkt, dass die Demokratie die erstrebenswerteste Herrschaftsform für jedes Volk ist, da sie am ehesten den Wohlstand herbeiführen und sichern kann. Zugleich hat sich besonders im Irak gezeigt, dass die traditionelle Annahme, der Feind der Demokratie seien die autoritär herrschenden Eliten und ihr Freund die USA, überholt ist. Ihr größter Feind ist das Chaos, so wie es im Libanon zu finden ist. Die letzten Jahre haben uns außerdem ein neues Gesicht der Globalisierung gezeigt. Die Probleme unserer Nachbarn werden schnell zu unseren eigenen Problemen, die Sicherheitsfragen der Europäisch Union (EU) drehen sich heute um organisiertes Verbrechen, Drogenhandel, illegale Migration und Terrorismus, deren Wurzeln zu beträchtlichem Anteil in der Region des Nahen Ostens zu finden sind. Aber auch aufgrund ihrer Rolle als Vorbild regionaler Integration und friedlichem Neben- und Miteinander ist die EU als Förderer im Libanon gefragter als je zuvor. Deshalb gilt es zunächst festzustellen, wie es um die Demokratie im Libanon bestellt ist und die Förderung dieser Demokratie durch die EU zu analysieren, um den Blick in die Zukunft einer möglichen Förderung zu schärfen und die europäische Strategie neu zu justieren.