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Masterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,8, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit es Literaturkritik gibt, wird ihre Krise und ihr baldiger Untergang beschworen. Schon Adorno beklagte "Die Krisis der Literaturkritik". Im berühmten "Autodafé" von Walter Boehlich wurde ihr der endgültige Tod bescheinigt – die Literaturkritik überlebte auch dies. Gegenwärtig aber scheint die Literaturkritik vor ihrer größten Veränderung zu stehen. Dazu tragen mehrere Faktoren bei: Das ohnehin schrumpfende Feuilleton der Zeitungen findet…mehr

Produktbeschreibung
Masterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,8, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit es Literaturkritik gibt, wird ihre Krise und ihr baldiger Untergang beschworen. Schon Adorno beklagte "Die Krisis der Literaturkritik". Im berühmten "Autodafé" von Walter Boehlich wurde ihr der endgültige Tod bescheinigt – die Literaturkritik überlebte auch dies. Gegenwärtig aber scheint die Literaturkritik vor ihrer größten Veränderung zu stehen. Dazu tragen mehrere Faktoren bei: Das ohnehin schrumpfende Feuilleton der Zeitungen findet zunehmend weniger Leser, Hörfunkrezensenten bleiben für eine Buchbesprechung oft nur noch zwei Minuten, Elke Heidenreichs TV-Sendung „Lesen!“ hat das kritische Gespräch über Bücher durch reine Kaufempfehlungen ersetzt. In einem Medium dagegen blüht die Literaturkritik in ungeahntem Ausmaß: Im Internet. In unzähligen Literaturforen, auf selbst programmierten Homepages, vor allem aber auf den Seiten der großen Online-Buchhändler wie Amazon, Bol und Booxtra, ist ein alter Traum von Bertolt Brecht und Walter Benjamin Wirklichkeit geworden. Der Leser ist aus der passiven Konsumhaltung erwacht und rezensiert als Laienkritiker selbst. Durch dieses mittlerweile massive Auftreten von Laienkritikern im Internet ist eine Demokratisierung der Literaturkritik eingetreten. Die Autorität weniger, professioneller Kritiker wird abgelöst durch die Meinung der Masse. Damit wird die Laienkritik zum Surrogat für die institutionalisierte Kritik. Diese massenhafte Produktion von Laienrezensionen im Internet erscheint vielen Mitgliedern des Literaturbetriebs als Absage einer breiten Leserschicht an die professionell betriebene Literaturkritik. Beobachter des Literaturbetriebs greifen die Rezensionen laienhafter Leser teilweise mit scharfen Worten an. Die Relevanz der Laienkritik, ungeachtet der diskussionswürdigen Qualität mancher Rezensionen, ist allerdings in den Augen ihrer Leser - und so letztendlich für den gesamten literarischen Betrieb - enorm.