Die deutsch-jüdische Symbiose wird hier als ein historischer Vorgang analysiert, der nur unter den besonderen Umständen der Entstehung des Bildungsbürgertums und seiner Geschichte innerhalb der deutschen "Misere" möglich war. Ohne geschlossene Nation, ohne verbindende Hochsprache und gegen die Vormacht der französischen Kultur wurde ein Projekt "deutsche Nation" als geistige und ethische Zielvorstellung entworfen, in dem viele gebildete Juden Ähnlichkeiten zum eigenen Nationen-Bild erkennen konnten. Von Beginn an spalteten sich die Zielvorstellungen in deutsch-nationalistische und europäisch-internationalistische "Linien", die beide eine spezifische Attraktivität für Juden hatten. Das Bildungsbürgertum, von der politischen Mitverantwortung ausgeschlossen, definierte sich als politikfern und geistig; eine Auseinandersetzung mit den antijüdischen Tendenzen lehnte es ab, weshalb Symbiose und Antijudaismus in Deutschland nebeneinander vorhanden sein konnten. Auf breites Material gestützt wird die Geschichte der Symbiose verfolgt bis zu der Möglichkeit ihres Endes. Diese ergab sich durch die Internationalisierung der modernen Kunst ab 1900 einerseits, und durch den wenig später beginnenden Zionismus andererseits. In der Internationalisierung, die nach dem 1. Weltkrieg den Beitritt Deutschlands in die Völkergemeinschaft eröffnete, wären die "deutsche" und die "jüdische" Frage lösbar geworden, im Zionismus sollte die Symbiose wieder rückgängig gemacht werden. Der Nationalsozialismus beendete diese Möglichkeiten in der Vernichtung des europäischen Judentums.
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"Dieses gut lesbare Buch mit seinem neuartigen Zugang zur Thematik der deutsch-jüdischen Beziehungen ist zugleich ein sehr gelehrtes Kompendium, ein Werk, das sowohl zum Nachdenken als auch zum Nachschlagen anregt und an dem man nicht wird vorbeigehen können."
Elvira Grözinger in: PaRDeS 13/2007
"Dieses Buch ist Pflichtlektüre für alle, die das Phänomen der deutsch-jüdischen Symbiose innerhalb der deutschen Geistesgeschichte begreifen möchten."
Deborah Vietor-Engländer in: Germanistik Nr. 48, 1-2/2007
"Einschlägige kritische Stimmen am Rande des Mainstreams historischer Forschung wiederentdeckt und für die Neu-Betrachtung der Geschichte fruchtbar gemacht zu haben, ist das Verdienst dieser Studie."
M. Theresia Wittemann in: Stifter Jahrbuch, 2007
Elvira Grözinger in: PaRDeS 13/2007
"Dieses Buch ist Pflichtlektüre für alle, die das Phänomen der deutsch-jüdischen Symbiose innerhalb der deutschen Geistesgeschichte begreifen möchten."
Deborah Vietor-Engländer in: Germanistik Nr. 48, 1-2/2007
"Einschlägige kritische Stimmen am Rande des Mainstreams historischer Forschung wiederentdeckt und für die Neu-Betrachtung der Geschichte fruchtbar gemacht zu haben, ist das Verdienst dieser Studie."
M. Theresia Wittemann in: Stifter Jahrbuch, 2007