Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, , Sprache: Deutsch, Abstract: Inwiefern hat Deutschland sich bereits mit den Geschehnissen zur Kolonialzeit beschäftigt? Wie hielt der Völkermord an den Herero und Nama Einzug in die zivil-gesellschaftliche und politische Debatte der Bundesrepublik? Diese Thematik wird im Folgenden genauer beleuchtet, dargelegt und bewertet. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der deutschen Kolonialgeschichte in Namibia findet ihren Ursprung in der Geschichtsforschung. Mit der Unabhängigkeit Namibias von Südafrika und der damit verbundenen namibischen Geschichtsaufarbeitung kam es zu einer internationalen Vernetzung der Wissenschaften. Das Thema des Völkermordes in Namibia erhielt Einzug in die Politikwissenschaften. Heute findet sich das Themenfeld primär in den Afrikawissenschaften, postkolonialen Theorien und der Genozidforschung wieder. Die Forschung bedient sich dabei größtenteils an westlicher Literatur. Als deutschsprachiger Wissenschaftler für Geschichte und Afrikawissenschaften gilt Jürgen Zimmerer als führender Forscher auf diesem Gebiet. Auch er fordert „eine breite politische und zivilgesellschaftliche Diskussion darüber, wie die deutsche Gesellschaft mit dem ersten Völkermord des 20. Jahrhundert umgehen [...] will.“ Um sich einer Beantwortung dieser Frage zu nähern gestaltet sich die Arbeitsweise wie folgt. Zunächst werden die historischen Ereignisse zur deutschen Kolonialzeit in Deutsch-Südwestafrika in Kürze skizziert. Darauf aufbauend wird der Bezug zum Tatbestand des Völkermordes hergestellt, um sich anschließend die bisherige Debatte, um die Anerkennung und Aufarbeitung des Völkermordes durch die Bundesrepublik Deutschland vor Augen zu führen. Abschließend wird die bisherige Debatte bewertet und ein Ausblick auf die zukünftig mögliche Vorgehensweise gegeben.