Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Interkulturelle Kommunikation, Note: 1,0, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Sprache: Deutsch, Abstract: "Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört.", sagte Willy Brandt, damals regierender Bürgermeister West-Berlins, kurz nach dem Fall der Berliner Mauer. Nach 40 Jahren, in denen zwei politisch und wirtschaftlich gegensätzlich orientierte Staaten nebeneinander existiert hatten, kam die Wiedervereinigung Deutschlands plötzlich und unverhofft. Voller Zuversicht und Optimismus blickte die deutsche Bevölkerung der gemeinsamen Zukunft damals entgegen. Doch ist die Wiedervereinigung auf allen Ebenen gelungen, sind die beiden deutschen Teilstaaten tatsächlich nahtlos zu einer Einheit zusammengewachsen? Die vorliegende Arbeit beleuchtet die deutsche Wiedervereinigungsgeschichte aus einer kulturwissenschaftlichen Perspektive und versucht so herauszuarbeiten, welche Folgen die Wende insbesondere für die ostdeutsche Bevölkerung mit sich gebracht hat. Für die BüergerInnen der DDR bedeutete die Wende nicht nur eine Integration in ein neues wirtschaftliches und politisches System, sie mussten sich zudem in einer anders geprägten Kultur orientieren. Um herauszuarbeiten, welchen kulturellen Schwierigkeiten sich die Ostdeutschen gegenübersahen, bietet im Rahmen dieser Arbeit das Kulturschockmodell Wolf Wagners eine theoretische Basis. Mithilfe dieses Modells wird aufgezeigt, ob und in welcher Form bezüglich der Wendezeit von einem zu verarbeitenden Kulturschock gesprochen werden kann. Anschließend wird dargestellt, welche Folgen dieser Kulturschock mit sich gebracht hat und welche Präsenz diese Folgen auch heute noch im Alltag vieler Ostdeutschen haben. In einem letzten Schritt wird ein Format aus dem Bereich des Neurolinguistischen Programmierens (NLP) vorgestellt, welches einen möglichen Lösungsansatz bietet, die Folgen des innerdeutschen Kulturschocks, die im Leben vieler Ostdeutschen auch heute, 20 Jahre nach dem Fall der Mauer, noch präsent sind, zu verarbeiten und den Integrationsprozess so endgültig abzuschließen. Diese Arbeit versucht, die Ost-West Problematik aus einer Perspektive zu betrachten, die die Dringlichkeit, der diese Thematik auch heute noch unterliegt, verdeutlicht. Gleichzeitig wird ein Lösungsansatz angeboten, der eine endgültige Verarbeitung der Folgen der Wiedervereinigung ermöglichen könnte.
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