Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 2,7, Ludwig-Maximilians-Universität München, Veranstaltung: Geschichte und Theorie der Ethnologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Clifford Geertz gilt als Begründer und wichtigster Vertreter der Interpretativen Ethnologie. Er skizziert eine erste Phase der Interpretativen Ethnologie, die in den 60er Jahren begann und weit in die 80er Jahre hineinragte. Mit seinem Forschungsansatz leitete er die interpretative Wende in der US-amerikanischen Ethnologie ein, die bis heute in Form der “Writing-Culture-Debate“ diskutiert wird. Der Kern dieses Forschungsansatzes ist das Verstehen und Interpretieren symbolhafter Handlungen, die sich aus dem sozialen Diskurs – also aus Alltagssituationen – heraus deuten lassen. Gleichzeitig lässt sich dieser Ansatz als Kritik an der Analytischen Ethnologie begreifen, der es vornehmlich um das Erklären/Analysieren kultureller Unterschiede geht. Was sich jedoch genau hinter diesem Ansatz verbirgt, soll die folgende Arbeit erläutern. Der berühmte Aufsatz „Dichte Beschreibung“, den Geertz 1973 im Rahmen seiner Aufsatzsammlung “The Interpretation of Cultures“ publizierte, erklärt klar seinen hermeneutischen Forschungsansatz und dient damit als primäre Quelle. Im folgenden sollen nun Geertz’ spezifischer Kulturbegriff erläutert werden, ehe die wesentlichen Merkmale der Methode “Dichte Beschreibung“ herausgearbeitet werden. Zuvor ist es jedoch sinnvoll, die gegensätzlichen Positionen der Analytischen und Interpretativen Ethnologie gegenüberzustellen und zu klären, wie der komplexe Prozess der hermeneutischen Interpretation als spezifisch geisteswissenschaftliche Methode funktioniert.