Hier liegt ein Buch vor, das zwar keine leichte Materie beinhaltet, jedoch in leicht verständlicher Weise geschrieben ist, ohne an irgendeiner Stelle ins Oberflächliche abzugleiten. Dieses Buch kann jedem Liebhaber geisteswissenschaftlicher Literatur, vor allem aber Studierenden empfohlen werden. Mit dieser Schrift, die einen kleinen Einblick in das geistige Geschehen im 18. Jahrhundert gibt, versucht der Autor, eine Brücke zwischen Transzendental- und Sprachphilosophie zu schlagen. Er regt auch an, weitere Differenzen der Disziplinen zu überwinden. Paul Flocke, Jahrgang 1930, studierte nach dem Eintritt in den Ruhestand an der Universität Hannover Philosophie und Germanistik. Er schloss im Alter von 74 Jahren das Studium mit der Magisterprüfung erfolgreich ab. Sein Lebensweg zeigt in gewisser Weise eine Entwicklung, die auf diesen akademischen Abschluss hinweist: Noch in der Weimarer Republik geboren (1930), wuchs er als Kind bis zum Alter von 14 Jahren (1945) im sogenannten 3. Reich auf. Seine Eltern waren Anhänger eines für die damalige Zeit typischen Atheismus. Er aber hatte schon mit 12 Jahren eine unbestimmte Skepsis gegen diese Weltanschauung, widmete sich stattdessen der Natur und wurde durch verschiedene Sekundärliteratur zu Rousseaus Philosophie beeinflusst. Auf Dauer befriedigte ihn eine naturphilosophische Weltsicht nicht. Ein bedeutender Meilenstein in seinem Leben war die Beschäftigung mit dem Anthropologen Adolf Portmann, der die Sonderstellung des Menschen im Reich des Lebendigen nachwies. Weitere Meilensteine waren seine Beschäftigungen mit Albert Schweitzer und dessen Anliegen, vom Denken zum Glauben zu kommen, und mit der Tanzkultur der Negritude mit ihrer Fähigkeit, die Natur des Menschen mit seinen kulturellen Bedürfnissen zu verbinden. Obwohl von Jugend auf an Kunst und Wissenschaft interessiert, führten familiäre Umstände Paul Flocke nach einer Forstausbildung in den Verwaltungsberuf. Dennoch beschäftigten ihn autodidaktisch weiterhin die philosophischen Fragen zu den Phänomenen Natur und Kultur. Im Ruhestand nun hat er diese Fragen professionell behandeln können.
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