Fachbuch aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Theologie - Sonstiges, Note: 1,0, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg (Institut für Theologie), Veranstaltung: Wunder systematisch-theologisch, Sprache: Deutsch, Abstract: „Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, und Tote werden auferweckt, und Armen wird das Evangelium verkündigt“ (Mt 11,5, ZB). Dieses Jesus-Wort steht stellvertretend für die durch Jesus von Nazareth verkündigte Heilsbotschaft der angebrochenen Königsherrschaft Gottes, welche sich nach der Vorstellung des antiken Judentums endzeitlich – bei gleichzeitiger Entmachtung des Teufels – uneingeschränkt vollzieht. „Als Folge der Entmachtung des Satans ist ein Eindringen in seinen Herrschaftsbereich möglich, indem der kranke Mensch vom Bösen befreit und in seiner schöpfungsgemäßen Bestimmung wiederhergestellt wird“. Das göttliche Heil wird also schon im Hier und Jetzt gegenwärtig und leiblich erfahrbar in Handlungen Jesu, in Heilungen und Exorzismen. Trotz höchst unterschiedlicher Deutungsperspektiven (z.B. allegorisch-spirituelle, rationalistische, existenziale, tiefenpsychologische, sozial- und kultkritische oder feministische Deutung) werden Wundererzählungen beinahe durchweg positiv bewertet (z.B. als Hoffnungs-, Befreiungs- oder Glaubensgeschichten; oder als Texte, die zu einer neuen Existenzmöglichkeit führen oder innerpsychische Konflikte auflösen). Grundsatzkritik an den neutestamentlichen Wundertexten äußert die Disability-Perspektive, eine radikale Form der sozialkritischen Wunderdeutung. Die Disability-Perspektive wird in dieser Arbeit dargestellt.