Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Phys. Geogr., Geomorphologie, Umweltforschung, Note: 1,7, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Geographie), Veranstaltung: Proseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Angesichts des rapiden Anstiegs der Weltbevölkerung stieg in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch der Bedarf an Besiedlung und Urbarmachung von Gebieten an den Innen- und Außengrenzen der Ökumene. Als Innengrenze der Ökumene gilt neben der Höhen- auch die Trockengrenze (BÄHR 2004: 54). Im Rahmen der geographischen Forschung in den Trockengebieten der Erde, also den ariden und semiariden Zonen, fand im ausgehenden 20. Jahrhundert immer wieder der Begriff der agronomischen Trockengrenze Verwendung. Aus der Notwendigkeit, die Nutzbarkeit der Trockengebiete für den Menschen zu erhöhen, ergaben sich unterschiedliche Problemfelder, welche aus den anthropogenen Eingriffen in die Beschaffenheit der Trockengebiete resultierten. Konfrontiert mit Problemen wie der Desertifikation ganzer Landstriche oder Fragen nach sinnvollen Bewässerungssystemen an Orten von großer Niederschlagsunsicherheit erschien es sinnvoll, ausgehend von der klimatischen Trockengrenze eine neue theoretische Grenze auszudifferenzieren, die den agrarwirtschaftlichen Eingriffen der Menschen noch genauer Rechnung tragen sollte. Eine Grenze also, die über die naturgegebene Klima- und Vegetationsgeographie hinaus zwischen den agrarisch unnutzbaren Wüstenzonen von den Menschen urbargemachten Trockenzonen differenzieren soll und deren Verlauf anhand agrarischen Prägungen durch den Menschen veränderbar sein soll. Diese Grenze allgemeingültig und sinnvoll zu definieren ist jedoch kaum möglich. Die Vorstellung der agronomischen Trockengrenze sowie Ansätze, dem Begriff eine Relevanz zu verleihen und die damit verbundenen Schwierigkeiten sind Gegenstand dieser Arbeit.