Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Romanistik - Französisch - Literatur, Note: 12 Punkte, Justus-Liebig-Universität Gießen (Institut für Romanistik), Veranstaltung: Theater der französischen Klassik - Corneille und Racine, Sprache: Deutsch, Abstract: Das 17. Jahrhundert – das siècle classique – nimmt im Laufe der französischen Geschichte einen wichtigen Stellenwert ein. Als Klassik wird jene Epoche bezeichnet, die als nicht mehr überbietbarer Höhepunkt einer Kultur betrachtet wird, beinhaltet also ein Werturteil. Gerade der doctrine classique kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, da sie die Literatur bis weit ins 19. Jahrhundert hinein beeinflusst hat. Doch beschränkten sich ihre Auswirkungen nicht nur auf die Literatur, sondern auch auf Sprache, Politik und das Verhalten der damaligen Gesellschaft. In diesem Zusammenhang soll besonders auf die Umstände und Personen eingegangen werden, ohne die die Entwicklung und Etablierung der doctrine classique wohl undenkbar gewesen wäre. Es handelt sich hier beispielsweise um Malherbe und seinen Verdienst um die Normierung der Sprache sowie Aristoteles, dessen Lehre von der Dichtkunst wieder neu entdeckt und angewandt wurde. Um die politische Dimension der doctrine classique zu erfassen, soll besonders im ersten Teil auf die geschichtlichen Hintergründe sowie die damit in Zusammenhang stehende Académie française eingegangen werden. Auch das Verhaltensideal der damaligen Zeit soll nicht zu kurz kommen. Ziel der Arbeit ist es zu zeigen, dass es sich bei der doctrine classique nicht um ein Phänomen handelt, das man in wenigen Worten erklären und beschreiben oder nur auf einen Bereich beschränken kann. Um einen derartigen Einfluss auf die folgenden Jahrhunderte zu haben, bedarf es einer Wichtigkeit, die sich in allen Bereichen des siècle classique widerspiegelt.